Ich möchte eines voranstellen, nämlich, dass
ich diesen Artikel nicht schreibe, um mit einem Finger auf andere Teams oder
einzelne Personen zu zeigen und sie anzuprangern, sondern um außenstehenden
unbeteiligten Dritten aufzuzeigen, dass es Ghosthunter-Teams gibt, die mit
unterschiedlichen Arbeitsweisen und Teamphilosophien den Untersuchungen von
paranormalen Phänomenen nachgehen. Allerdings werde ich keine Namen von Teams
nennen. Auch möchte ich den nicht mit der Szene verbundenen Lesern
verdeutlichen, dass Ghosthunter auch sehr rational denkende Menschen sein
können, aber es leider auch dort Scharlatane gibt.
Ist Seriosität
im Ghosthuntertum ein Paradoxum und ist dieses damit nicht vereinbar? Um
sich eine eigene Antwort auf diese Frage zu bilden, möchte ich den Lesern viele
Denkansätze und Beispiele nennen….
Die Untersuchung von möglichen paranormalen
Phänomenen –auch wenn diese ansatzweise wissenschaftlich erfolgt- fällt in den
Bereich der Esoterik. Die Esoterik wird aufgrund ihrer so dermaßen hohen
vielschichtigen Unterbereiche (Wahrsagerei, Hexerei, Schamanismus, Astrologie
usw.) mehr als nur belächelt. Von daher ist es gar nicht einmal ungewöhnlich,
dass manchmal auch Ghosthunter als „esoterische Scharlatane“ bezeichnet werden
und deswegen das Ghosthuntertum oftmals nur belächelt und nicht ernstgenommen
wird.
Ein weiterer Grund, warum das Ghosthuntertum wahrhaft
stiefmütterlich behandelt wird, liegt auch darin, wenn ein Ghosthunterteam sich nur auf die
Aussagen eines mit dem Team zusammenarbeitenden Vollzeitmediums verlässt. Wer
meine bisherigen Artikel verfolgt hat, wird wissen, dass ich einer solchen
Zusammenarbeit offen gegenüber stehe, aber –und dies sollte betont werden-
halte ich es für Nährfutter derjenigen, die eben Ghosthunter als unseriöse und
unprofessionelle Freizeitsportler bezeichnen, wenn man lediglich das
Vorhandensein von Geistern bei einer Location oder bei Klienten auf die
Aussagen eines Mediums zurückführt -und hierbei beziehe ich mich auf einen
aktuellen Bericht eines Ghosthunterteams- dies nicht vor Ort, sondern über
hunderte von Kilometern Entfernung per Ferndiagnose festgestellt wurde. Zur
Ehrenrettung von medialen Menschen muss ich aber anmerken, dass diese sich
schon –wenn sie gut sind- auf Entfernungen einfühlen können. Aber ist dies dann
seriös? Ein Medium stellt die Anwesenheit eines Geistes fest, die aber vor Ort
tätigen Ghosthunter finden keinerlei Anzeichen für paranormale Aktivität, also
weder die Geräte zeigen Ausschläge, noch zeigen die Bilder oder Videos
Auffälligkeiten, geschweige denn wurden Stimmen aufgenommen. Dem hilfesuchenden
und womöglich mit Angst erfüllten Klienten wird dann die Aussage des Mediums
präsentiert und das Vorhandensein von paranormaler Aktivität bestätigt. Meine
ganz persönliche Meinung dazu: Ich finde dies eine höchst paradoxe Verhaltensweise
eines Ghosthunterteams und schiebt das Ghosthunterteam tiefer in die
Esoterik-Ecke. Dies ist leider ein negatives Beispiel und würde meine
Hauptfrage bejahen.
Dagegen halte ich es für hilfreich, wenn ein
medialer Mensch ein Ghosthunterteam unterstützt, aber seine Aussage darf nicht
über die Ergebnisse von Messungen, Ton- und sonstiger Aufnahmen gestellt
werden. Die Feststellungen eines Mediums sind dann hilfreich, wenn man gezielt
aufgrund der Aussagen untersuchen kann. Wenn dann aber keine paranormale
Aktivität durch Ghosthunter festgestellt werden kann, ist die Aussage eines
Mediums nur eine Aussage und stellt keine Beweiskraft dar. Für mich persönlich
–und dies habe ich schon oftmals geschrieben- müssen mehrere Indizienbeweise
vorliegen, damit ich die Aussage treffen kann, dass paranormale Aktivität
vorhanden ist (also ein Zusammenspiel von div. Aufnahmen und nicht nur eine EVP
oder ein Bild).
Allerdings gibt es aber auch sehr viele
Ghosthunterteams, die ebenso wir unser Team von Ghosthunter-NRWup (gesprochen:
NR-Wup) zunächst nach rationalen
Erklärungen suchen und auch deren Arbeitsweise und Philosophie des
Ghosthuntings als professionell angesehen werden kann. Da Ergebnisse auf den
Aufnahmen verschiedenster Art fußen. Auch halte ich es für seine sehr gute
Hilfe bei Untersuchungen in Privathaushalten, wenn man notfalls einen
Psychologen und/oder Mediziner mit an Bord nimmt. In unserem Team haben wir
einen Mediziner und sind auch mit einem Psychologen befreundet, der uns bereits
einmal sehr hilfreich zur Seite stand, da die paranormalen Phänomene
(„Sichtungen“ und „Besessenheit“) eher auf den psychischen Zustand der Klientin
zurückzuführen waren. Die Klientin fiel leider in der Vergangenheit auf einige
mediale Scharlatane herein und hatte viel Lehrgeld zahlen müssen. Auch konnte
unser Mediziner bereits in zwei Fällen sehr weiterhelfen bei der
Ergebnisfindung. Natürlich ist man als Ghosthunter auch positiv angetan, wenn
man Indizien für paranormale Aktivitäten findet, da ich persönlich an die Existenz
von Geistern glaube (aufgrund persönlicher Erlebnisse), bin ich auch
aufgeschlossen dafür, aber ich bin auch zufrieden, wenn wir nichts finden, wenn
dem Klienten mit dem Ergebnis damit dann auch geholfen ist. Ich halte daher
diese Art der Untersuchungs- und Ergebnisfindungsphilosophie für seriös und
professionell und würde meine Eingangsfrage mit einem klaren Nein beantworten.
Es gibt auch Ghosthunterteams, die von
vornherein die Philosophie verfolgen, dass Geister nicht existieren. Diese
haben natürlich auch ihre Daseinsberechtigung und stehen auch für Seriosität, da sie
ebenso versuchen handfeste Nachweise zu liefern.
Im Ghosthuntertum darf meiner Ansicht nach
keiner der Mitwirkenden vergessen, dass man in erster Linie zu versuchen hat,
einem hilfesuchenden Klienten zu helfen und zwar in jeglicher Hinsicht - solange keine Gefahr in jeglicher Hinsicht für den Klienten besteht.
Ein weiterer Punkt, der das deutsche
Ghosthuntertum als unprofessionell und unseriös erscheinen lässt, sind öffentlich ausgetragene Differenzen
zwischen Teams. Leider kommt
es immer wieder vor, dass das ein oder andere Team sich auf ein Podest hebt,
ohne wirklich gute professionelle Arbeiten abzuliefern (häufige Medienauftritte
sind kein Anzeichen für gute Arbeit) und auch versucht auf diskussionsunwürdige
Art und Weise mit aller Macht versucht andere von der richtigen Arbeitsweise zu
überzeugen – auch durch persönliche verbale Angriffe. Ich denke, wenn diese Art
von Fehlverhalten endlich ein Ende finden, dann wäre dies ein richtiger
Schritt, um meine Eingangsfrage ansatzweise mit Nein beantworten zu können.
Als letzter Punkt, der der Unseriosität Nährboden
gibt: Als Klient sollte man hellhörig werden, wenn ein Team versucht eine
Ferndiagnose zu stellen, insbesondere wenn diese Ferndiagnose auf
psychologische Annahmen basiert. Denn wichtig ist es zu wissen, dass kein
Ghosthunter –sofern dieser keine psychologische Ausbildung besitzt- eine
Aussage über die Psyche eines Klienten treffen kann und vor allem: darf.
Mein persönliches Fazit ist, dass ich
Ghosthunting nicht als unseriös oder unprofessionell ansehe, nur leider gibt es
wie in allen Bereichen, schwarze Schafe, die dafür sorgen, dass der Weg zur Seriosität
und Professionalität nicht voran- sondern zurückgegangen wird.
Und genau dort setzt auch der Zusammenschluss
von drei Teams an (The Paranormal Society Germany // https://www.facebook.com/pages/The-Paranormal-Society-Germany/412595388806548).
Dieser Gruppierung können sich natürlich auch weitere Teams anschließen und sind
herzlich willkommen, da wir für seriöse Arbeitsweisen einstehen.
Euer Tom von GH-NRWup