Nach einiger Zeit widme ich mich mal wieder einem weiteren Thema für meine Kolumne. Diesmal betrachte ich das symbiothische Verhältnis von Medium und Ghosthunter.
Bekanntlich habe ich in unserem ehemaligen Team auch mit einem recht guten Medium zusammengearbeitet, wobei die Klassifizierung gut/schlecht man immer nur aus seiner eigenen Sicht betrachten kann. In meinem Fall trafen Aussagen überwiegend zu. Es geht nun aber in dem Kolumnenthema nicht um die Bewertung von medialen Menschen, sondern um die Zusammenarbeit mit Ghosthunterteams.
An sich halte ich es für eine sehr gute Idee, wenn mediale Menschen in einem Ghosthunter-Team mitwirken und über ihre Fähigkeiten Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen können, so kann man bei Untersuchungen, den sogenannten PU's, im Rahmen von Tonaufnahmen (zB) gezielter Fragen stellen. Aber und darin liegt die Crux meiner Auffassung nach von einer gewollten professionellen Arbeitsweise des Ghosthuntings: Mediale Erkenntnisse dürfen niemals dem nachweisbaren handfesten Ermittlungsergebnissen vorangestellt und höher als diese bewertet werden. Man geht zB zu einem Klienten in eine Privatwohnung und ein Medium stellt fest, dass dort ein verstorbener Verwandter noch umhergeht. Er kann diesen beschreiben und was er möchte. Während dessen werden Ton-, Foto- und Videoaufnahmen gemacht sowie Messungen vorgenommen. Aufgrund der durch das Medium gewonnenen "medialen" Erkenntnisse wird auch eine sogenannte EVP-Session druchgeführt. Die spätere Auswertung ergibt dann, dass weder das Foto-, Film- oder Tonmaterial das Vorhandensein von Paranormaler Aktivität bestätigen kann. Dafür sprechen jedoch nur die Aussagen des Mediums.
Aber sind nun die Aussagen eines Mediums, dem ein Ghosthunterteam vertraut, höher zu bewerten als die nachweisbaren handfesten Ergebnisse zB auf einem Foto oder einer EVP? Ich sage nein. Wie ich bereits schon oft geschrieben habe -auch in meinem Berichten über die erfolgten paranormalen Untersuchungen- sind Aufnahmen jeglicher Art nur reine Indizien für die Möglichkeit, dass vor Ort paranormale Aktivität herrscht. Je mehr Indizien zusammengetragen werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man einen "Treffer" gelandet hat. Ich persönlich werte für Außenstehende und Klienten "greifbare" Indizien (zB Bilder) höher als mediale Aussagen, wenn diese nicht von Bildern oder Tonaufnahmen bzw. zeitgleich erfolgten Berührungen oder Bewegungen untermauert werden können.Von daher erachte ich es für fatal, wenn Mediales in den Mittelpunkt einer Untersuchung gestellt wird, da dies das Ghosthunting in den tiefen esotherischen Bereich hinein (wo sich Kartenleger, Wahrsager, Glaskugelbeschauer "gute Nacht" sagen) und weg von gewollter Professionalität führt.
Ein weiterer Punkt ist auch, wie es um die persönlichen Erlebnisse von Teammitgliedern (nicht medialen Personen) während einer Untersuchung gestellt ist, z.B. Berührungen oder Sichtungen. Wenn diese mit einer medialen Aussage zeitgleich zusammentreffen, dann liegen meiner Meinung nach Gründe dafür vor, dass man die Existenz von Paranormalen in Betracht ziehen kann, wobei auch Berührungen und Sichtigungen nicht so hoch bewertet werden können, wie eben Bildmaterial, also etwas für Dritte handfest belegbares.
Zum Abschluss des Artikels aber einen guten Rat, falls nun Ghosthunter-Teams auf Suche nach einem Medium gehen sollten... man muss dieses genauer prüfen und unter die "Lupe" nehmen, da leider auch in diesem Bereich viele Scharlatane unterwegs sind und nur auf "Abzocke" aus sind.