Mitte
Juni bekamen wir von einem anderen Team einen Fall aus Dortmund
vermittelt. Wie sich nach der Kontaktaufnahme herausstellte, handelte es
sich um Klienten, die wir bereits kannten. Im Oktober 2011 wurde noch
in ihrer alten Wohnung eine paranormale Untersuchung
durchgeführt.
Die
Klienten berichteten davon, dass zunächst die Phänomene in der alten
Wohnung (wo
seinerzeit die Untersuchung stattfand) sich reduzierten, aber dafür in
der nächsten Wohnung wieder auftraten. Auch die Tochter der Klienten
(Kleinkind) zeigte Auffälligkeiten (fester Blick und Zeigen
in eine Richtung, „Gebrabbel“ als wäre jemand da). Ferner konnte im
Türrahmen (Übergang Wohnzimmer in den Flur) ein großer Schatten durch
die Klientin wahrgenommen werden, im Kinderzimmer ging von
alleine das Mobile an (trotz Sicherungshaken), ein Glasaschenbecher
zersprang, Bewegung eines Trinkglases, ein Kinderspielzeug sprang von
alleine an (mittels Druckknopf kann dieses nur anspringen)
und man hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Auch konnte die Klientin
nicht mehr im Schlafzimmer schlafen, da sich dort unwohl fühlte.
Soweit zur Vorgeschichte und den Schilderungen durch die Klienten.
Aufgrund dessen, dass ein Kleinkind involviert war, vereinbarten wir zeitnah einen
Termin um ein Erstgespräch vor Ort durchzuführen, zu welchem dann Wula, Claudia und Tom nach Dortmund fuhren.
Nach
einem ersten ausführlichen Gespräch gingen wir mit den Klienten unseren
langen
Fragekatalog durch, bei dem sie auch nochmals von sämtlichen
festgestellten Phänomenen in aller Ausführlichkeit berichteten. Nach
Abschluss der Befragung führten wir Grundmessungen in der Wohnung
durch. Hierbei wurde festgestellt, dass im Wohnungseingangsbereich, wo
auch das Kinderzimmer lag, es zu massiven Ausschlägen auf unseren
EMF-Messgeräten kam. Mit EMF-Messgeräten werden
elektromagnetische Felder aufgespürt. Die dortigen hohen Ausschläge
(über 25 mG) rührten von der Aufzugsanlage her, die sich direkt neben
der Wohnung der Klientin befand. Auch konnte ein erhöhter
Messwert (ca. 10 mG, zeitweise auch höher) im Schlafzimmer, in einem
Eckbereich gemessen werden. Eine Erklärung bzw. Quelle konnte keine
gefunden werden. Da der Messwert jedoch nahezu gleich blieb
und nur kurzzeitig in regelmäßigen Abständen „nach oben ausbrach“ war
unsere Tendenz, dass es scheinbar natürliche Ursachen hatte.
Zu
guter Letzt machten wir noch im Wohnzimmer unsere Grundmessungen,
hierbei kam es
jedoch zu keinen ungewöhnlichen Messergebnissen. Auch die während der
EMF-Messungen durchgeführten Temperaturmessungen ergaben keine
Auffälligkeiten. Neben den Messungen wurden auch Fotos gemacht,
die wir dann später zuhause auswerteten.
Nach einer Pause, in der wir den Klienten von unseren bisherigen Ergebnissen
berichteten setzten wir uns im Wohnzimmer zusammen und machten eine Tonaufnahme.
Im Rahmen von Erstgesprächen in Privathaushalten gehören für uns
- Durchgehen eines
Fragenkataloges
- Vornahme von
Grundmessungen (EMF/Temperatur)
- Anfertigung einer
Tonaufnahme (10-15 Minuten)
-
Fotoaufnahmen
zum
Standard. Je nachdem welche Ergebnisse nach durchgeführter Auswertung
des
dadurch gesammelten Materials vorliegen, kann man die Hauptuntersuchung
ggfs. forcieren (gezieltere Fragen stellen). Auch festgestellte
EMF-Felder können bei einer Hauptuntersuchung nochmals
überprüft werden (verschwunden bzw. noch vorhanden?).
Nach Beendigung der Tonaufnahme besprachen wir das weitere Vorgehen mit den
Klienten.
Während des Termins kam es zu keinen Auffälligkeiten bzw. Phänomenen und auch die
Auswertung des Materials führte zu keinen positiven Ergebnissen.
Wir vereinbarten sodann einen Termin mit den Klienten, um unsere Hauptuntersuchung
durchzuführen. Der Termin fand am 26.07.2014 statt. Auf unsere Bitte hin wurde das Kleinkind bei einer Freundin untergebracht.
Aufgrund der Größe der Wohnung entschieden wir, dass drei Teammitglieder ausreichend
seien und so fand am Abend des 26.07.2014 dann die eigentliche Untersuchung statt. Diese führten Claudia, Wula und Tom durch.
Um
20 Uhr trafen wir vor Ort ein und führten –wie üblich- zunächst ein
Gespräch mit
den Klienten. Hierbei berichteten sie, dass es in der Zwischenzeit zu
keinen Phänomenen kam und dann besprachen wir den Ablauf der
Untersuchung, die zunächst mit einer erneuten Grundmessung begann.
Wir waren gespannt, ob an den Stellen, wo wir beim ersten Termin die
teils recht hohen Messwerte ermittelten, die Geräte erneut wieder
dermaßen ausschlagen werden. Dies war in der Tat der Fall. Als
eine Quelle konnte bereits die Aufzugsanlage ausgemacht werden.
Hinsichtlich des Bereiches im Schlafzimmer tendierten wir auch beim
zweiten Termin eher zu einer rationalen Ursache, da die
Messergebnisse permanent vorhanden waren. Möglicherweise lag die Quelle
in der Wohnung darunter. Ein ständig vorhandenes elektromagnetisches
Feld deutet auf ein nichtparanormales Phänomen hin,
ebenso, wenn die Ausschläge immer gleichmäßig sind bzw. sich in
regelmäßigen Abständen und Stärke wiederholen.
Im
Anschluss an die „Begehung“, bauten Wula und Tom eine Videokamera im
Kinderzimmer
auf. Im Fokus hatten wir das Mobile und positionierten den CellSensor
und ein Diktiergerät im Aufnahmebereich der Kamera. Nachdem der Aufbau
stand, machten wir eine kurze Pause.
Dann begannen wir mit der eigentlichen Untersuchung und starteten die Video-Aufnahme
im Kinderzimmer. Hierbei handelte es sich um eine sogenannte passive Untersuchung.
Nach
etwa einer halben Stunde begannen wir im Wohnzimmer mit unserer aktiven
Tonaufnahme. Dabei legten wir diverse Spielgeräte und auch einen Ball
aus. In den ersten Minuten blieben wir passiv und ließen uns auf die
Situation/den Ort ein (Sinne wurden dabei „eingestellt“).
Danach begannen sich alle Anwesenden namentlich vorzustellen und wir
fingen an, Fragen zu stellen. Teilweise gingen die Fragen auch Richtung
verstorbener Familienangehöriger oder auch recht allgemein
bleibend. Unterdessen machte Claudia auch Fotos. Als etwa 20 Minuten
vorüber waren, machten wir eine Pause, ohne dass es während des Sit-Ins
oder der aktiven Tonaufnahme zu Auffälligkeiten
(Ausschläge auf den Geräten, Geräusche, Stimmen, Berührungen) kam. Die
Pause nutzten wir indes auch für einen Blick in das Kinderzimmer. Auch
hier konnten wir auf den ersten Blick keine Bewegung bzw.
Veränderung feststellen.
Wir
wollten nach der Pause eine weitere Tonaufnahme im Wohnzimmer machen
und
platzierten zudem eine Kerze auf dem Couchtisch. Warum eine Kerze? Es
gibt die Theorie, dass es für Seelen einfacher ist, mit der Flamme einer
Kerze zu spielen. Dabei muss man jedoch das bloße
Flackern, zu welchem es aufgrund des Wachses und der Dochtbeschaffenheit
kommen kann, als mögliches „Phänomen“ unberücksichtigt lassen.
Lediglich eindeutige Bewegungen nach Aufforderung zählen für
uns zu Reaktionen, d.h. z.B. waagerechte Lage der Flamme, so als würde
jemand dagegen pusten; allerdings muss ein natürlicher Luftzug
ausgeschlossen sein. Nach Aufstellung der Kerze setzten wir die
Untersuchung mit der zweiten Tonaufnahme an diesem Abend fort.
Während
der Fragestellungen konnten Claudia und Wula einen kühleren „Luftzug“
bemerken, für den es aber keine offensichtliche Quelle gab. Weitere
Ereignisse blieben aus, auch wurde weder eindeutig mit der Kerzenflamme
gespielt, noch jemand berührt, Gegenstände bewegt,
Klopfgeräusche usw. verursacht.
Wir beendeten sodann die aktive Tonaufnahme und beendeten auch die Aufnahme im
Kinderzimmer.
Gegen 23.00 Uhr schlossen wir die Untersuchung, nicht ohne nochmals sehr ausführlich
mit den Klienten gesprochen zu haben.
Nach Abschluss der Auswertung vom aufgenommenen Material war festzustellen, dass
keine Anzeichen von paranormaler Aktivität bei den Klienten an diesem Abend (26.07.) vorlagen.
Wir
können jedoch nur eine „Momentaufnahme“ des Zeitraumes festhalten, in
welchem
wir vor Ort tätig waren. Aufgrund der sehr intensiven Gespräche mit der
Klientin und ihrer persönlichen Situation könnte die Möglichkeit
bestehen, dass diese Phänomene (Bewegungen von Gegenständen
u.a.) als „Poltergeistphänomene“ eingestuft werden. Aus Gründen des
Klientenschutzes können wir jedoch an dieser Stelle nicht noch offener
Auskunft bzgl. der persönlichen Situation der Klienten
geben.
Den Klienten danken wir für das entgegengebrachte Vertrauen und stehen ihnen auch
weiterhin zur Verfügung.