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Mittwoch, 28. August 2019

Rumänienprojekt - Besuch im Tierheim von Suceag (Rumänien) am 03.03.2019 #Auslandstierschutz #Shelter #Strays

Besuch im Shelter bei Cluj (Klausenburg / Rumänien)

„Wenn man einmal in unzählige nach Zuneigung und Hilfe bettelnde Hundeaugen in einem Shelter geblickt hat, so brennen sich die Blicke in die Seele ein und man kommt nicht mehr davon los.“

Kurze Info vorab: Den Beitrag gibt es auch als "Podcast" nebst Fotos und vielen Video-Sequenzen in unserem YouTube-Channel



Wer die Arbeit unseres Ghosthunter-Teams (Ghosthunter NRWUP & RLP) verfolgt wird wissen, dass wir seit 2016 eine Hündin in unserem Team haben. Bei der Hündin handelt es sich um einen Sheppard-Spitz-Mix namens Bella (Facebook). Sie ist ein ehemaliger rumänischer Straßenhund



und wir trafen sie im Tierheim Solingen, in welchem sie erst wenige Wochen zuvor aus Rumänien (Suceava) angekommen war.

Da wir am ersten März-Wochenende 2019 an sich eine Begehung des sagenumwobenen und mystischen Hoia Baciu-Waldes bei Cluj (Klauenburg) planten, um den dortigen Geistergeschichten auf den Grund zu gehen, wollten wir zugleich die Möglichkeit nutzen, um auch ein privat geführtes Tierheim (Shelter) aufzusuchen und die Verhältnisse vor Ort mal selber anzuschauen. Wir fanden nach kurzer Suche ein kleines Tierheim bei Cluj in Suceag, welches u.a. von einem deutschen Verein mit Sitz in Schweig bei Nürnberg gefördert wird.  Wir nahmen Kontakt mit dem Förderverein Tiernothilfe Siebenbürgen e.V. (https://www.tiernothilfe-ev.de) auf, um unser Anliegen vorzutragen und um Erlaubnis zu bitten, dieses zu besuchen und auch über den Besuch einen Artikel zu schreiben sowie eine kurze Video-Doku anzufertigen – dieser Bitte kam man nach.

Der Shelter bei Cluj wird vor Ort vom Verein ASIPA geführt und gehört zu den rumänischen Tierheimen, die die notwendigen Papiere besitzen, um offizielle Tiertransporte ins Ausland vornehmen zu dürfen. Leider wird von Außenstehenden oftmals die Meinung vertreten, dass Auslandstierschutz illegale Tiertransporte, Welpenhandel und das „Vermehrertum“ beinhaltet – aber es lohnt sich genauer hinzuschauen und sich besser zu informieren. Um auch mit Fehlinformationen und falschen Vorstellungen aufzuräumen, soll dieser nachfolgende Bericht aus erster Hand einen Beitrag dazu leisten.

Bevor wir hier nun aber mit dem eigentlichen Bericht loslegen, noch etwas Grundsätzliches zum Thema Auslandstierschutz:

Wenn Hunde / Katzen aus dem Ausland in unsere heimischen Tierheime kommen begegnet man oft so Vorhaltungen wie: Gibt es hier nicht schon genug Tiere in Tierheimen? Müssen es auch noch welche aus dem Ausland sein?

Dabei stammen solche vorhaltenden Fragen in erster Linie von  Menschen, die Tierschutz nur an nationalen Grenzen festmachen oder sich noch nie mit den Situationen vor Ort in anderen Ländern beschäftigt haben bzw. noch nie selber vor Ort waren. Gerade in südlichen und osteuropäischen Ländern haben Katzen und Hunde keinen hohen Stellenwert und wenn gewisse „Aufenthaltsfristen“ in die staatlichen Tierheimen abgelaufen sind (manchmal nur 2 Wochen), werden die Tiere den Tötungsstationen zugeführt und was dort geschieht, kann sich jeder denken.

Gerade besonders Straßenhunde werden gepeinigt, verletzt und blutend und sterbend in Hinterhöfen oder im Straßengraben zurückgelassen. Es gibt Berichte wonach Hündinnen, die erst wenige Wochen zuvor ihre Welpen zur Welt brachten, totgeschlagen werden und die Welpen gleich mit oder gar ihrem Schicksal überlassen bzw. auf Märkten zum Kauf angeboten werden. Auch gibt es Berichte wonach Kinder den Hunden Böller einführen und zum explodieren bringen. Sie werden nur als gefühllose Objekte, Spielzeuge angesehen ohne oder nahezu mit nur einem geringen Stellenwert.

Soll man vor all dem Leid und Horror die Augen verschließen und nicht versuchen wenigstens einer kleinen Anzahl von Hunden / Katzen die Möglichkeit zu bieten, ein schöneres Leben hier bei uns oder anderen Ländern führen zu können? Sie nehmen in unseren Tierheimen keinen anderen die Plätze weg und sind oftmals sehr sozial verträglich, eben aufgrund ihrer Erfahrungen mit anderen Straßenhunden. So einige von ihnen sind ängstlich, aufgrund dessen was ihnen widerfuhr, aber wenn man ihr Vertrauen gewinnt, blühen sie auf und was manche in der Hundeszene ungern lesen: Sie sind dankbar dafür, dass sie ein zuhause gefunden haben, wo sie leben dürfen und man ihnen die Möglichkeit gab einen Platz im Herzen zu erobern.

Was aber ganz wesentlich ist: Wenn man einen Hund aus dem Tierschutz oder ganz besonders auch Auslandstierschutz zu sich aufnimmt, dass man ihm/ihr einfach Zeit gibt anzukommen und die Zeit muss man ihnen geben, zumal sie oftmals ängstlich und unsicher sind und da braucht es Zeit, damit sie zur Ruhe kommen und Vertrauen aufgebaut werden kann, dass man in Sicherheit ist. Bis wir sagen konnten, dass unsere Bella richtig angekommen war, dass dauerte weit mehr als ein Jahr, aber wenn man sich der Aufgabe bewusst ist, dann sind die kleinsten Fortschritte schon etwas wundervolles.

Wenn unsere heimischen Tierheime leere Plätze besitzen, warum sollten sie diese nicht mit Hunden aus dem Auslandstierschutz besetzen? Da gibt es kein logisches Gegenargument für.

Unbestritten, es gibt viel zu viele Straßenhunde, aber gerade deswegen ist es doch sinnvoll, wenn man Katrationsprojekte unterstützt, um der Vielzahl Herr zu werden – und dies ist ein wesentlicher Ansatz des Auslandstierschutzes um vorwiegend vor Ort etwas zu ändern, Aufklärung zu betreiben und eben nicht Ausreisetickets zu besorgen.

Der Förderverein Tiernothilfe Siebenbürgen e.V. hat letztes Jahr auch ein neues Projekt ins Leben gerufen, welches als ein sehr guter Ansatz bezeichnet werden kann. Und zwar und zitiere ich aus der Beschreibung der Vorsitzenden des Vereins:

Letztes Jahr war ich mit einer Tierärztin in einem Dorf nahe Cluj.
Wir haben eine „Erziehungsstunde“ bei Kindern im Kindergarten und 1.-4. Klässlern gehalten - ich vom Herzen - sie vom Fach.
Mir ist wichtig, dass die nächste Generation anders wird, anders denk und anders fühlt.
Somit und mit Kastrationsprogrammen können wir was für die Zukunft tun und hoffen, dass die Fellnasen den Wert bekommen den sie verdienen.






Nun aber zum Besuch:

Am 03.03. gegen 12 Uhr wurden wir von Alina, die sich seit über 25 Jahren im Tierschutz engagiert, bei unserem Hotel abgeholt, um mit uns dann zum Shelter, welcher außerhalb von Cluj in Suceag liegt, zu fahren. Nach unserem Bekanntmachen kamen wir auch direkt auf das Thema unseres Besuches zu sprechen. Wir erzählten ihr auf der Hinfahrt, dass wir bislang keine Straßenhunde in Cluj sahen, wo wir uns aufhielten und darüber erstaunt waren. Alina erwiderte, dass wir keine im Zentrum sehen können, da die Tierfänger  alle wegfangen und eher in den Randbezirken kann man welche finden oder in den Hinterhöfen.

Sie findet es sehr wichtig, dass kastriert wird, was –wie schon erwähnt- auch ein wesentliches Projekt des Auslandstierschutzes ist, damit die massenhafte Vermehrung gebremst wird – und keine Regulierung durch staatlich verordnete Tötungen erfolgt. In ihrem Tierheim werden alle Hunde und Katzen auch kastriert. Es gibt zwar seit etwa 2015 ein Gesetz in Rumänien, welches zur Kastration verpflichtet, aber niemand überprüft die privaten Halter, ob sie es auch umsetzen. Ein Grund dafür es nicht zu tun ist, dass sie für den Eingriff bezahlen müssen, obgleich es an sich nicht so teuer sei. Dennoch verweigern sich die Vielzahl der Halter dieser Auflage. Darüber hinaus würden auch das Tierheim und der Verein ASIPA die Kastrationen kostenlos für die privaten Halter durchführen, was durch Spenden aus Schweden und Deutschland ermöglicht wird. Damit kastriert werden kann sind sie aber auch darauf angewiesen, dass die Halter zu ihnen kommen und die Tiere vorbeibringen, da sie nicht genug Mitarbeiter haben, um von Haus zu Haus zu gehen und vor Ort Kastrationen in Tierarzt-Mobilen vorzunehmen. Die Menschen haben zudem ein Problem wegen der Kastration, welches in der Erziehung begründet ist. Sie vertreten u.a. die Meinung, dass ein Hund nach der Kastration nicht mehr so richtig ein Hund ist (zB ein Hund, der bewachen soll, wäre nach der Kastration träger und würde nicht mehr so anschlagen). Darüber hinaus ist ein Hund für sie nur ein Arbeits-/Nutztier. Er kommt in den Zwinger und bleibt dann da. Auch Hundefutter steht nicht immer auf dem Speiseplan; nicht selten bekommen sie Schweinefutter und Abfälle vorgesetzt. Wenn die Hunde dann Welpen bekommen, werden sie entweder getötet oder auf der Straße oder anderen Plätzen ausgesetzt. Im Tierheim haben sie aktuell eine größere Zahl an Welpen, die sie manchmal in Taschen oder Kisten überreicht bekommen.

Letztes Jahr hatten sie mehr als 30 Welpen bekommen. Wir stellten bei unserem Gespräch auf dem Wege zum Shelter fest, dass das Problem, was es hier mit den Hunden gibt, wir mit verwilderten unkastrierten freilebenden Hauskatzen haben, die sich unkontrolliert vermehren. Zudem wir auch mehr Katzen als Hunde in unseren Tierheimen haben und in Rumänien ist es anders herum.

Alina erzählte uns, dass sie sich jedes Mal für die Tiere freut, wenn einige der Hunde ein Ausreiseticket nach Deutschland oder Schweden und der damit verbundenen Möglichkeit auf ein besseres Leben bekommen. Erst vor wenigen Wochen konnten wieder einige Hunde ihre Reise antreten.

Der Förderverein Tiernothilfe Siebenbürgen e.V. aus Schweig bei Nürnberg unterstützt ASIPA ferner dabei ein neues Tierheim auf einem weiteren Grundstück zu bauen – da laufen derzeit die behördlichen Genehmigungsverfahren.

Im Shelter angekommen sahen wir schon, dass es keines der großen Tierheime ist, sie haben aktuell knapp 120 Hunde dort.


Als wir es betraten, lernten wir zunächst die Katzen kennen und direkt als erstes einen wunderhübschen Kater, den sie vor vier Jahren als Notfall von den Besitzern übernahmen und der mich schon oft beschäftigt, wenn ich an das Tierheim denke. Es ist einer der Fälle, die einen nicht loslassen… und es sollten manche werden. Der Kater wurde von den damaligen Besitzern mit Bohnen gefüttert und seine Darmaktivitäten waren sehr problematisch bis hin zur Einstellung der Darmaktivität, so dass er seit dem täglich medikamentös behandelt werden muss. Es war für ein Glück, dass sie auf ihn gestoßen sind.


Wir sind dann auch ins Katzenhaus, welches mittels Elektroöfen beheizt wird, da kein Gasanschluss vorhanden ist. Sie haben aktuell 12 Katzen und die meisten sind sehr freundlich. Sie sind auch alle kastriert.



Auch kamen wir auf das Thema, dass es möglich ist, dass Hundefänger nicht immer wirklich darauf achten, ob die Hunde Besitzer haben bzw. es können auch Hunde im städtischen Tierheim landen, die aus Vorgärten stammen. Hauptsache man fängt welche und kassiert die Prämien.

Alina erzählte uns auch, dass Hunde und Katzen keinen wirklichen Stellenwert in Rumänien haben und nur eine Zeit lang behalten werden und dann, wenn sie ihnen überdrüssig sind, sie einfach auf der Strasse landen bzw. wenn sie keinen Nutzen mehr aus ihnen ziehen können (zB Wachhunde, die zu alt sind werden entsorgt / auf die Strasse gesetzt). Es gibt auch Rassehunde, die einfach auf der Strasse landen.

Als wir aus dem Katzenhaus heraustraten sahen wir ein Gartentor (zum Shelter gehörend) wo plötzlich ein Welpe uns beobachtete. Danach plötzlich zwei… und dann drei… man hätte es in einem Drehbuch nicht besser aufnehmen können.






Der im wahrsten Sinne des Wortes zentrale Punkt des Tierheims ist ein Gebäude mit einem Nebengebäude, in dem die Krankenstation untergebracht ist. Am Eingang ist der Katzenbereich, wo wir eben waren und dann gelangt man in einen zweiten für sich geschlossenen Bereich, mit vielen Zwingern und wo auch aktuell gebaut wurde. Später gingen wir noch in das Haus, wo sich Indoor-Zwinger befanden und hinter dem Haus ist ein größerer Bereich, wo sich unter anderem auch die bereits erwähnte Krankenstation befand. Zu all dem aber später mehr.

Vom Katzenbereich wechselten wir dann in den Hundebereich. Während unseres Betretens erzählte Alina, dass im Shelter 5-6 Mitarbeiter täglich arbeiten, aber keine ehrenamtlichen, da diese schwer bis gar nicht zu bekommen sind. Sie haben schon Aufrufe gestartet, aber es folgten so gut wie keine Bewerbungen/Anfragen. Es ist auch schwierig angestellte Mitarbeiter zu finden, da die wesentliche Arbeit in der Reinigung der Zwinger, Fütterung der Tiere und Reparaturen besteht.

Überall auf dem Gelände arbeiteten sie daran, neue Zwingerbereiche aufzubauen bzw. umzubauen und auszubessern, gerade auch für ankommende Welpen, da diese gesondert gehalten werden. Sie haben viele Welpen bzw. auch Junghunde und es kommen immer mehr dazu, so dass sie weitere Zwingerbereiche umbauen müssen. Auch haben sie einige alte Hunde. Wie alt, dies werden wir noch im letzten der drei Bereiche später sehen. Aber auch die älteren Hunde werden gut vermittelt.

Im Hundebereich kamen wir zu einem Zwinger, wo Welpen untergebracht waren, die aus dem öffentlichen Shelter übernommen wurden, u.a. damit sie eine Chance auf ein würdiges Leben haben. Im öffentlichen, also städtischen Shelter/Tierheim befinden sich in der Regel so ca. 300 Hunde und sie haben mit ASIPA ein Agreement, dass wenn der private Shelter freie Kapazitäten hat, Hunde aus dem städtischen Tierheim rüberholen dürfen. Aufgrund dieses Agreements können sie eine Balance herstellen, damit das städtische Tierheim nicht übervoll wird und sie somit auch keine Hunde der Tötung zuführen müssen.








Passend zu unserem Hobby befand sich im Shelter auch ein Hund namens Ghost, der die Angewohnheit hatte, dass wenn er angesprochen wurde, er zu grinsen begann.


Bei vielen Hunden kennen sie die Vorgeschichten nicht. Sie können nur erahnen, was sie bisher erlebt haben, je nachdem wie sie Verletzungen davon getragen haben und wie sie sich verhalten.

Beispielsweise hatte Hündin nur noch ein Auge, das andere musste ihr aufgrund einer Erkrankung entfernt werden. Zudem starben davor bis auf einen alle ihrer Welpen. Sie hat aber ihre Lebensfreude nicht aufgegeben.

Von wenigen wissen sie aber die Vorgeschichten, beispielsweise von einer Hündin, die einen Besitzer hatte, der sie regelmäßig schlug und folglich sehr ängstlich dadurch wurde. Da grenzt es an ein Wunder, wenn man es im Laufe der Zeit dann schaffen kann, wieder Vertrauen  zu Menschen aufzubauen.





Ein weiterer war vor seiner Ankunft im Shelter als  Wachhund eingesetzt und verbrachte seine Zeit in einem kleinen Zwinger. Er war sehr abgemagert als sie ihn aufnahmen.

Bei unserem Rundgang im ersten Bereich sahen wir einen Zwinger mit einem größeren Hund, der einen enormen Freiheitsdrang besaß und gern versuchte, aus dem Zwinger auszubrechen. Einmal überwand er auch die Zwingerwände und lief auf dem Tierheimgelände herum.







In einem kleinen sehr warm gehaltenen Raum zeigte uns Alina die jüngsten Bewohner. Sechs mittlerweile etwa zwei Monate alte Welpen. Sie wurden vor etwa vier Wochen aufgenommen. Ein Freund fand sie am Wegesrand, von der Mutter keine Spur und sie schrien sehr laut vor Hunger und Angst. Er rief daraufhin Alina an und die Welpen waren so laut, dass die beiden sich kaum unterhalten konnten. Sie entschieden, dass er sie zum Shelter bringen sollte, da die Mutter nicht erschien. Bis auf einen (schläfrig) waren sie sehr agil und neugierig, als wir bei ihnen waren.
In einem der Indoor-Zwinger zeigte sie uns einen Hund, der Wundmale auf der Schnauze aufwies.




Wir können uns erinnern, dass wir so was bei den ein oder anderen gesehen haben und sie klärte uns auf. In manchen Regionen gibt es den Volksglauben, dass durch Beibringung solcher Wundmale auf der Schnauze die Hunde vor Krankheiten wie die Staupe geschützt sind.

Einer der Hunde hatte eine schwere große Wunde von Schlägen davon getragen, aber mittlerweile geht es ihm gut. Aber die Narben konnte man noch sehen.


Wir gingen dann in den hinteren Bereich des Shelters, wo sich auch die Krankenstation befand. Hier trafen wir ganz alte Hunde, darunter eine Hündin, die sie gerettet haben und mittlerweile etwa 18 Jahre alt ist. Ihr „Welpe“ verstarb letztes Jahr mit 16 Jahren. Sie wird ihren Lebensabend hier verbringen.

Durchfallerkrankungen sind oft ein Thema bei den Hunden und es mangelt immer wieder an medizinischem Material und Arzneimitteln.







Erst kürzlich haben sie eine weitere Hündin aus dem städtischen Tierheim aufgenommen, da sie unter epileptischen Anfällen litt und hier eher medizinisch versorgt werden kann, auch wenn die Arzneimittel sehr oft knapp sind. Sie versuchen das Leben der Hunde erträglicher zu gestalten und ihnen eine Chance zu geben, vielleicht doch eines Tages anderorts ein erfülltes Leben führen zu können.  Aber noch zurück zu dieser Hündin, nachdem sie in Alinas Shelter kam, nahmen die epileptischen Anfälle ab und sie steht seit dem unter Beobachtung. Eine sehr ruhige Hündin. Möglicherweise waren die Anfälle situations- und stressbedingt. Sie hatte einen Eigentümer, der aber von ihr nichts mehr wissen wollte.



Alina zeigte uns auch eine Hündin, die in einen Käfig gesperrt wurde, ohne Wasser und Futter, die mehr durch Zufall gerettet werden konnte. Sie war extrem abgemagert und wurde langsam an wieder hochgepäppelt.

Zuletzt gingen wir in die Krankenstation, wo u.a. ambulante Operationen und Kastrationen regelmäßig durchgeführt werden.




 So viele Hunde, die sich bemerkbar machten in der Hoffnung auf Zuneigung zu erhalten und in ein schönes Leben entführt und bei einer guten Familie ihren Lebensabend verbringen zu dürfen. Aber auch so einige, die sich klein machten und unscheinbar blieben. Hunde, die misshandelt, ihrer Familien beraubt wurden, deren Welpen wegen Hunger und Krankheit starben oder einfach ausgesetzt wurden, weil sie ihre „Pflichten“ nicht mehr verrichten konnten und / oder man ihnen einfach überdrüssig wurde.

Alina und ihr Team, wie auch all den anderen Menschen und Vereinen / Organisationen, die sich teils auch sehr selbstaufopfernd um den Auslandstierschutz (und auch Tierschutz im allgemeinen) kümmern und anpacken, um wenigstens einem kleinen Bruchteil der Straßenhunde und –Katzen Schutz, medizinische Versorgung und die Chance auf ein besseres Leben gehört mein voller Respekt und Hochachtung. Sie sind in meinen Augen die kleinen unscheinbaren Helden des Alltags und die von ihnen seriös privat geführten Shelter kleine Archen in einer Welt mit viel Ignoranz, Intoleranz, Profitgier und Egoismus. 

Was bleibt ist die Hoffnung, dass die Tierschutzgesetze in Ländern wie Rumänien verbessert, städtische Tierheime zudem die Tiere besser versorgen und Tötungsstationen abgeschafft werden. Und Aufklärung bei der Bevölkerung betrieben wird, damit die Tiere einen anderen Stellenwert erhalten und nicht mehr als Wegwerfartikel angesehen werden.

Ich kann nur jedem empfehlen, der Auslandstierschutz als ein Übel ansieht und Tierschutz nur auf nationalterritoriale Grenzen beschränken will, dass er/sie einen Shelter im Ausland besucht und sich mit denen unterhält, die dort Tag ein Tag aus arbeiten und sich um die gescholtenen Tiere kümmern.

Hier noch ein paar Zahlen und Informationen, die mir die Vorsitzende des Fördervereins freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat und wie folgt zitiert werden:

Wir schicken die Spenden, sobald wir einem Fahrer bekommen- also, im Schnitt ca. jeden 2. Monat mit den gesammelten Spenden mit:
Hundebedarf (Näpfe, Betten, Medikamente, Decken, Bettwäsche, Leckerli, Futter für Hunde und Katzen, Klamotten für die Pfleger, Waschmittel für die Waschmaschine, etc…was zusammen kommt)
Programmiert organisieren wir ca. 3 Transporte/Jahr mit einer Spedition, der ca. 4-5 Tonnen Hundefutter nach Suceag bringt.
Der Bedarf ist von ca. 80-100 Kg/Tag an Hundefutter- also ca. 3 Tonnen /Monat.
Davon 1-1,3 Tonnen werden aus Schweden mitgebracht (auf dem Rückweg wenn das Auto leer ist, nachdem die vermittelten Hunde in Schweden abgegeben wurden)- den Rest an Futter stellen wir zur Verfügung. Sollte ein Engpass kommen, senden wir Geld und das Futter wird direkt vor Ort gekauft -  ist aber etwas teurer wie aus Deutschland!


Wenn ihr das Tierheim in Suceag von ASIPA unterstützen möchtet, dann schaut auf der Homepage vom Förderverein Tiernothilfe Siebenbürgen e.V. (https://www.tiernothilfe-ev.de) vorbei. Neben finanziellen Spenden sind u.a. Sachspenden wichtig und zwar in Form von Decken, Handtüchern, Näpfen, Schlafkissen, medizinisches Material, Futter (Spezialfutter). Solltet ihr eine Futterspende dem Verein zukommen lassen, dann fragt ggfs. an, ob spezielles Futter für div. Erkrankungen benötigt wird.

Ich persönlich werde weiterhin dieses kleine Tierheim in Suceag im Rahmen meiner Möglichkeiten und der unseres Ghosthunter-Teams unterstützen (finanziell, wie auch durch Hilfspakete). Ergänzend hierzu haben wir auch eine eigene, dauerhafte Spendenaktion vor einigen Wochen ins Leben gerufen und der Erlös geht u.a. an ASIPA / Förderverein Tiernothilfe Siebenbürgen e.V. – für jene, die sich darüber informieren möchten, können über diesen Link mehr Infos erhalten (LINK).

Euer
Tom Pedall
(Wuppertal)

Ghosthunter NRWUP & RLP - Die Geisterjäger (Facebook / YouTube)
Toms Talk Mystery - Aufklärung über paranormale Themen (Facebook / YouTube / Blog)
E-Mail: ghosthunter-nrwup@web.de














Donnerstag, 22. August 2019

Paranormale Ermittlung Bergarbeiterfriedhof Lahnstein 06.04.2019 #geisterjagd #ghosthunter #geisterjäger

Wie bereits unsere Teambezeichnung „Ghosthunter NRWUP & RLP“ verrät, verteilen sich die Mitglieder unseres Teams (inkl. Zweigstelle) über die zwei Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, so dass wir auf Suche nach interessanten Orten vorwiegend für diese Gebiete recherchieren. Bei Recherchen sind wir auf diese Location gestoßen, die  mitunter auch Drehort für die Episode „Friedhof der verlassenen Seelen“ einer deutschen Unterhaltungserie war.

Die Location besteht aus einem verlassenen und somit der Natur überlassenen Bergarbeiterfriedhof sowie geschliffenen, also abgerissenen Gebäuden und Betriebsstätten sowie einer nach 1945 gesprengten und später wieder andeutungsweise aufgebauten Kirche. Geistersichtungen oder –geschichten sind zu dieser Location nicht bekannt – aber sie  müssen auch nicht zwangsläufig bekannt, also im Internet oder örtlichen Archiven vorzufinden sein. Es kann vorkommen, dass gerade solche Locations dann ansatzweise dennoch Interessantes hergeben.  Manchmal sind aber gerade jene Locations, um die sich haufenweise Geistergeschichten ranken und auch zu sogenannten Hotspots immerzu erklärt werden, eher ein Hort für Gähn-Abos und geben rein gar nichts her. Aktuellstes Beispiel: Hoia Baciu Wald in Rumänien, wo wir am 01.03.2019 eine paranormale Ermittlung durchführten (LINK). Dort soll es zig Portale geben, wo Menschen verschwinden und auch übelste Verbrennungen durch Energiefelder davontragen. Einige Geister sollen dort umherwandeln und ständig geschieht etwas. Wenn man dagegen mit Einheimischen spricht und Personen, die sich mit dem Wald vor Ort beschäftigen, dann stellt man schnell fest, dass sich die Möglichkeit im Hoia Baciu Wald auf Paranormales zu stoßen recht gering ist - evtl. auch nur alle paar Wochen oder Monate. Von daher wäre es eher Glückssache, wenn man  etwas Interessantes aufnehmen kann und wir sprechen dabei nicht von Stimmen aus Datenbanken, mit denen Apps, Geräte, wie u.a. das Portal arbeiten (wobei gerade beim Portal bzgl. der Auswürfe manipuliert werden kann, da man dort auch selbsterstellte Tondateien einspeisen kann (zB Einbau von Namen Verstorbener)) oder von Orb-Bildern usw., sondern von wirklich  Paranormalem, fernab vom quotenbedingten "Auftreten" in Serien. Gerade auch in Bezug auf den Hoia Baciu Wald findet man viel absolut überzogene Videos. Nun aber mal zurück nach Deutschland und zwar nach Lahnstein.

Um auf Nummer sicher zu gehen, dass das Gelände frei betretbar ist, hatten wir uns im Vorfeld mit der Stadt Lahnstein in Verbindung gesetzt und entsprechend angefragt. Wir bekamen eine positive Rückmeldung und auch, dass sich der Stadtarchivar bzw. Historiker mit uns in Verbindung setzen wird, damit wir entsprechende Hintergrundinformationen bekommen und welche Gebäude sich wo auf dem Gelände befanden sowie zur Absprache eines Termins. Ein paar Wochen später kam der Kontakt mit dem Stadtarchivar, Herrn Geil, zustande und wir besprachen die Details, was wir genau vorhaben. Wir vereinbarten dann den 06.04.2019 als Termin für unsere paranormale Ermittlung. Der Stadtarchivar wollte insoweit dabei sein, um uns alles vor Ort zeigen zu können.

Aufgrund von familiären, urlaubs- und krankheitsbedingten Gründen bestand unser Team am 06.04.2019 aus Cloody, Wula, Hagen, Tom und Bella. Als Treffpunkt war der Parkplatz vor dem Bergbaumuseum in Lahnstein vereinbart, welches einige Kilometer von unserem eigentlichen Ziel entfernt lag.  Vor Ort trafen wir zunächst auf Herrn Geil, dem Stadtarchivar und er führte uns dann zum Bergbaumuseum, wo uns ein sehr netter älterer Herr erwartete. Herr Korn betreut das Bergbaumuseum „Grube Friedrichssegen“ mittlerweile alleine.





 
Im Innenraum dieses Museums befindet sich ein sehr anschauliches Modell des gesamten Geländes nebst ehemaligen Gebäuden bis hoch zum Bergarbeiterfriedhof. Anhand dieses Modells erklärte zunächst Herr Geil, wo was noch steht und dann übernahm Herr Korn. Er selber bewohnte als Kind noch eines der ehemaligen Schlafhäuser, an deren Grundmauern wir auf dem Weg zum Bergarbeiterfriedhof noch vorbeikommen würden. Während des NS-Zeit wurden in den 40ern die Juden aus den umliegenden Gemeinden dort „interniert“ und mussten zur Zwangsarbeit mehrere Kilometer talabwärts täglich marschieren – solange bis sie alle einige Monate später nach Theresienstadt abtransportiert und einem der weiteren Vernichtungslager umgebracht wurden. Eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte.

Mehrere Jahre nach dem Krieg wurden die Gebäude und oberirdischen Grubenanlagen abgerissen. 
Wer sich für die weitere Geschichte der Grube Friedrichssegen interessiert: Link zu Wikipedia

Bevor wir nun mit dem eigentlichen Bericht fortfahren, möchten wir Euch empfehlen, bei Gelegenheit dieses kleine Bergbaumuseum und Herrn Korn mal zu besuchen, da es sehr interessant ist, sich mit ihm über die Geschichte zu unterhalten und er so einige Anekdoten und eigene Geschichten erzählen kann.

Noch bevor wir uns von ihm verabschiedeten, sprachen wir über evtl. paranormale Aktivitäten vor Ort. Er sagte, dass ihm diesbezüglich nichts bekannt ist und auch der Archivar keinerlei Geschichten und Mythen kennt. Herr Korn gab uns jedoch den Hinweis, dass wir auf die Bepflanzung des Friedhofsbereichs mal achten sollten. Denn nur auf diesem Areal wächst eine bestimmte blühende Efeu-Art.

Wir machten uns sodann zusammen mit dem Stadtarchivar auf den Weg zu unserem eigentlichen heutigen Ziel, welches sich in wenigen Kilometern Entfernung befand. Wir parkten gegenüber dem verschlossenen Eingang zum  Felixstollen und Hagen, Cloody und Wula machten zunächst Bilder, während Tom sich mit Herrn Geil über die Location und dem weiteren Verlauf unterhielt.




Im Anschluss machten wir uns dann zu Fuß auf den Weg und begaben uns zunächst zu der rechtsseitig gelegenen gesprengten und später andeutungsweise wieder „aufgebauten“ Friedenskirche. Dort machten wir Foto- und Videoaufnahmen. Für eine paranormale Ermittlung war der Bereich für uns recht uninteressant.




Von da aus ging es dann weiter zu den ehemaligen Schlafhäusern und dem Förderturm. Rechts und links des Weges waren Holzscheite aufgeschichtet, die die damaligen Schlafhäuser symbolisieren.





Auch hier machten wir wieder Foto- und Videoaufnahmen; Wula begab sich indes auf einen Exkurs auf das rechts des Weges gelegenen weitläufigen freien Feldes, wo sich der damalige Förderturm befand und entdeckte einen verschlossenen Einstieg.




Danach begaben wir uns auf das letzte Drittel unseres Fußmarsches zum verlassenen, der Natur überlassenen ehemaligen Bergarbeiterfriedhofes.


Beim Eintreffen konnten wir sehen, dass sich die Natur mittlerweile wirklich ihren Lebensraum zurückerobert hat und auch ein großer Mammutbaum recht zentral auf dem noch andeutungsweise zu erkennenden Friedhofsareal (Begrenzung) wuchs. Ferner sahen wir auch, was Herr Korn damit meinte, dass nur eine bestimmte Efeu-Art auf dem Friedhof wuchs.



Wir können bestätigen, dass kleine Immergrün (lat. Name Vinca minor) sich überwiegend nur auf diesem Friedhofsareal ausgebreitet hat und auf natürliche Weise aufzeigt, über welche Fläche sich der Friedhof erstreckt. Schon interessant – allerdings sind wir keine Botaniker und werden diesbezüglich mal eine entsprechende Expertenmeinung einholen.

Unsere freilaufende Bella verhielt sich bisweilen wie sonst auch, neugierig, „Gegend absichernd“ und immerzu beschäftigt Nachrichten zu lesen und zu markieren, aber immer wieder sich umschauend, ob sie uns vier alle in Sichtweite hat. Man merkte auch hier wieder, dass ein Hütehund bei ihren Vorfahren dabei war, da sie stets auf ihre „Herde“ achtet und dass sie auch keinerlei Jagdinstinkt besitzt - worüber wir auch froh sind, da sie sonst bei einer Location wie dieser sicherlich immer wieder mal anschlagen würde (wie zB bei Terriern, Galgos u.a.). Sofern man das mit dem „Jagdinstinkt“ nicht berücksichtigt, kann es zu einem falschpositiven Ergebnis und der Aussage führen: „Sie schlägt an, weil ein (böser) Geist anwesend ist.“ und ahnungsloses Publikum bei Serien/Reportagen glauben dies dann.

Herr Geil, der uns noch bis hier zum Friedhof begleitete gab uns auch den Hinweis, dass man noch ansatzweie den nach oben hin verlaufenden  Mittelweg erkennen kann und sich rechts die begrabenen Erwachsenen und links die Kinder befinden. Ferner erzählte er uns, dass damals übermäßig viele Kinder verstarben. Dies kann aber mit der Versorgungs-, Wohn- und der medizinischen Lage in der damaligen Zeit (erste Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts) zu tun haben.

Cloody bemerkte unterdessen, dass unsere Bella im Rahmen ihrer „Geländeinspizierung“ mit einem Male sehr freudig und spielerisch auf dem Areal war. Es war das gleiche Verhalten, wie wenn sie sich über etwas freut (beispielsweise wenn sie frei herumlaufen und einfach Hund sein darf oder wenn sie auf einen anderen freundlichen Hund trifft). In der freien Natur reagiert sie immer mal so, von daher nahmen wir dies freudig zur Kenntnis und dachten uns nichts weiter bei.

Auf dem Friedhofsareal machte jeder aus unserem Team für sich Foto- oder Videoaufnahmen in unterschiedlichen Aufnahmeformaten (normaler Lichtwellenbereich, Infrarot- sowie Fullspektrumaufnahmen, zudem nahmen wir auch erste EMF-Grundmessungen mit dem K2 sowie Gaussmaster vor.








Bei sogenannten EMF-Messungen wird mittels der entsprechenden szenetypischen Messgeräte (K2, Gaussmater, CellSensor, Trifeldmeter – mittlerweile gibt es auch Kombinationsgeräte) geschaut, inwiefern elektromagnetische Felder vorhanden sind. Hierdurch kann beispielsweise -je nach Intensität- auch ein möglicher Elektrosmogbereich ermittelt werden. Es gibt die These, dass wenn sich ein Geist manifestiert, sich zugleich ein EMF-Feld bildet bzw. wenn ein Geist anwesend ist, dieses ebenfalls festgestellt werden kann und diese These gerade durch die ersten Geisterjägerserien (im amerikanischen TV) eine breite Anhängerschaft fand bzw. noch findet. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen stehen wir diesen EMF-Messungen schon zunehmend kritischer gegenüber, zumal es immens viele Umwelteinflüsse gibt, die zu falsch positiven Ergebnissen führen (WLan-Anschlüsse in Nachbarwohnungen, Sendemasten, Überlandstrommasten, Funkverkehr, Mobilfunksignale, elektrisch betriebene Gerätschaften usw.), von daher können oftmals vermeintliche Reaktionen von Geistern auch eben keine sein. Auch besteht die Möglichkeit von bewusster Manipulation (besonders bei TV-/YouTube-Serien wo es um Quoten, Steigerung der Views, Bekanntheitsgrad und Abozahlen geht ist Skepis angebracht).

Gerade beim Fertigstellen dieses Berichtes kommt mir ein Gedanke, der sich doch nach reiflicher Überlegung zum Diskutieren lohnt und zwar geht es um die allseits beliebt verwendete These: „Wenn Geister sich manifestieren, dann bilden sich elektromagnetische Felder bzw. sie zeigen immense Veränderungen an, die wir Ermittler dann wiederum durch sog. EMF-Messgeräte feststellen können (zB K2). Da sie hierzu u.a. ihre Energie aus elektronisch betriebenen Geräten ziehen.“ Wir schieben mal beiseite, dass es da auch viele Fehldeutungsmöglichkeiten bzgl. der Ausschläge bei den Messgeräten u.a. gibt. ABER: Konnten sie dieses auch schon Mittelalter oder haben sie es mit der Zeit gelernt? Denn in der heutigen Zeit gäbe es ja eine vielfach höhere Möglichkeit Energie aus elektrisch betriebenen Gerätschaften zu ziehen, als im Mittelalter? Folglich müssten sich ja heute immerzu an jeder Ecke Geister manifestieren können – aber gefühlt sind Manifestationen in den vergangenen Jahrhunderten häufiger erfolgt…! Ein Thema, welches mal bei TomsTalkMystery behandelt wird (LINK); nun aber zurück zum eigentlichen Bericht:

Unsere eingesetzten EMF-Messgeräte zeigten keinerlei ungewöhnlichen Messergebnisse und auch auf emotionaler/erfühlter Ebene gab es nichts, was irgendwie auch anders wäre. Bei manchen Locations hat man manchmal das Gefühl, dass man sich beobachtet fühlt oder in einen Bereich hereintritt, wo Emotionen und Spannung regelrecht greifbar erscheinen – hier gab es nichts Derartiges. Dies war auch der Grund, warum wir vorher bei der ehemaligen Kirche keine aktive Untersuchung anstrebten, sondern lediglich hier auf dem ehemaligen Friedhof schauen wollten, ob evtl. jemand da ist.

Wir besprachen uns dann kurz, wie wir nun vorgehen und positionierten danach unsere Video-Kameras und verteilten uns selber auf dem Areal.



Unsere Bella hingegen machte es sich bei unserem Equipmenttaschen und –koffern bequem und spendete den Ameisen und Käfern Schatten. Unterdessen verabschiedete sich Herr Geil.


Auf dem Friedhof waren wir jedoch nicht alleine – nein keine sichtbaren Geister, sondern ein Pärchen, welches Fotoaufnahmen machte. Wir kamen hierüber auch ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass es zwei Urbexer sind und sie aus dem Ruhrpott stammen, was für ein interessanter Zufall. Es kam zu einem informativen Austausch und danach verließen sie auch den Bergarbeiterfriedhof, um sich auf einen Exkurs zu den Bereichen zu begeben, von wo wir gerade kamen.

Danach waren wir alleine und legten sodann mit dem eigentlichen Hauptpart der Untersuchung los und verteilten uns ein wenig und starteten mit einem üblichen passiven Sit-In.
Passiver Sit-In bedeutet, dass wir uns ruhig verhalten, nicht herumlaufen und uns „runterfahren“. Dabei laufen bereits Video-Kameras und Tonaufnahmegeräte, so dass wir auftretende Umgebungsgeräusche oder ungewöhnliches verbal vermerken, damit diese im weiteren Verlauf der Ermittlungen sowie bei der späteren Tonauswertung Berücksichtigung finden. So kann man beispielsweise vermeiden, dass wenn bei jemandem der Magen knurrt dies dann später als dämonische Botschaft oder gar Geisterstimme missverstanden wird.

Ein solches passives Sit-In dauert in der Regel 5-10 Minuten und im Anschluss gehen wir immer nahtlos in den aktiven Part über, bei dem man dann Fragen stellt und Kontaktaufnahmeversuche startet. Auch findet während des aktiven Parts beispielsweise das Era-Cue-Verfahren Anwendung.
Beim Era-Cue-Verfahren  wird eine vertraute „Umgebung“ geschaffen, welcher ansatzweise der Epoche / Zeit entspricht, aus der noch ein „anwesender“ Geist sich dort aufhalten soll (Mythen/Überlieferungen) bzw. man es vermutet. So kann versucht werden, dass es eher zu einer Kontaktaufnahme kommt, da er/sie sich eben in einer „vertrauten Situation“ wiederfinden. Dieses Verfahren kann in der Weise erfolgen, in dem man zB entsprechende Gegenstände, Kleidung auslegt (bzw. selber trägt) oder Musik abspielt.  Unser Team arbeitet da selber mit Gegenständen (z.B. einer Minora) oder Musikeinspielungen.

Während unseres passiven Sit-Ins fiel nichts Aussergewöhnliches vor, so dass wir dann mit unseren Fragestellungen begannen. Dabei ging es zunächst um allgemeine und später auch gezielte Fragen. Im Anschluss spielten wir Musik ein (Stücke aus der Kaiserzeit, Weimarer Zeit, Wehrmachtsmärsche, jüdische Lieder und das Steigerlied). Nach etwa einer halben Stunde beendeten wir die Fragerunden und unterhielten uns über diverses. Teilweise Themen, die rein gar nichts mit der heutigen Ermittlung zu tun hatten; wir signalisierten somit ein Desinteresse verbunden mit der Hoffnung, dass man so ggfs. jemanden aus der Reserve locken und neugieriger machen würde. Nach etwa weiteren 30 Minuten beendeten wir dann  den gesamten aktiven Part mit dem vorläufigen Fazit, dass es zu keinerlei Reaktionen auf den ausgelegten EMF-Messgeräten (u.a. K2) oder visuellen Sichtungen oder akustischen Wahrnehmungen bzw. Berührungen kam. Zudem schlummerte unsere Bella bei unseren Equipmenttaschen vor sich hin.

Wir kamen übereinstimmend zum Entschluss unseren Standort zu wechseln und den Bereich bei den ehemaligen Schlafhäusern bzw. auf dem dort angrenzenden Feld eine weitere aktive Untersuchung vorzunehmen.

Dort angekommen begaben wir uns in den hinteren Bereich des Feldes und kamen dort zu letzten Überbleibseln der ehemaligen Bergwerksanlagen. Auf der Feld gab es eine Erhöhung unter der sich eine recht große schwere Steinplatte befand. Wir vermuteten, dass sich darunter evtl. ein Schacht befindet. Unsere Belle schritt unterdessen den ganzen Bereich wieder ab, so als würde sie ihn sichern wollen – Hütehundgene eben, währenddessen Cloody, Wula und Hagen ausschwärmten und Foto- sowie Videoaufnahmen machten. Tom blieb bei der Steinplatte und machte dort Aufnahmen.






Nachdem sich dann alle wieder hier einfanden (auch Bella) machten wir hier noch eine aktive Untersuchung und übersprangen dabei das Sit-In. Dies verlief, wie auch oben auf dem ehemaligen Bergarbeiterfriedhof, sehr ruhig und ereignislos, so dass wir sie nach etwa 20 Minuten beendeten und insgesamt damit auch die heutige paranormale Untersuchung für abgeschlossen erklärten.

Es ging dann Richtung Heimat und nun stand die Auswertung des gesammelten Materials an.

Besonders neugierig waren wir mitunter auf die Tonaufnahmen. Denn paranormale Ermittlungen auf Friedhöfen, wo viele verwitterte Steine stehen und Namen folglich nicht mehr so zu lesen sind (bis auf ein paar Ausnahmen), könnten an sich nur dann interessant sein, wenn man Namen erhält, die auf den noch vorhandenen Steinen nicht mehr  auffindbar sind, sondern erst ein Blick in die Gräberlisten Licht ins Dunkel bringen können. Allerdings müssen wir auch dazu sagen, dass wir Friedhöfe schon  für recht inaktive Orte halten, aber wir wollten dennoch mal hier agieren.

Wir hatten nach der Ermittlung einen lockeren Mail-Kontakt mit den beiden Urbexern und wir wurden gefragt, ob wir noch einen zweiten Hund dabei hatten, da sie einen bei Bella gesehen hatten, der mit ihr spielen wollte. Nur unsere Bella war dort und vor Ort sahen wir auch keinen weiteren. Auf Nachfrage beim Stadtarchivar, ob er mal einen Hund hatte bekamen wir als Rückmeldung, dass dies stimmte und mittlerweile wieder einen neuen hat.
Das interessante ist, dass unser Begleiter und die Urbexer sich nicht kannten und bedenkt man Bellas zeitweise Reaktion auf dem Areal, die dann stattfand, als man den zweiten Hund bei ihr sah ...
Abschließendes Fazit: 
Eine recht idyllisch in der Natur gelegene weiträumige Location, die sicherlich mal einen Ausflug wert ist.  Wir hatten zudem das Glück, dass das Wetter mitspielte. Bzgl. offensichtlich räumlich begrenzten Bewuchses des Friedhofsbereichs mit dem Efeu interviewte unser Teammitglied Jörg seine Freundin, die Botanikerin ist und sie kam zu dem Fazit: "Dabei handelt es sich um eine Vinca minor, ein Kleines Immergrün. Sie kommt extrem häufig vor und bevorzugt lockere, nährstoffreiche Böden. Eine strikte Begrenzung ist nicht ungewöhnlich, falls der Boden nach einem gewissen Umkreis nicht mehr ganz ideal ist."

Aber aus der Sicht eines Ghosthunters ist zu sagen, dass sie nicht wirklich etwas hergibt, was man auch ansatzweise als paranormal betiteln könnte. Also die Betitelung „Spukort“ verdient sie nicht. Es gab nicht einmal, wie manchmal auf bestimmten Locations,  so ein Gefühl von beobachtet zu werden.
Wir haben zwar das positive Vorkommnis bzw. Erlebnis von unserer Hündin Bella, welches wir weiter oben ausführlich beschrieben haben und welches wir schon als interessant einstufen, aber dennoch ist es kein Ort, wo sich Geister „tummeln“, zumindest keine menschlichen. Die Ton-, Video- und Fotoaufnahmen gaben keinerlei Hinweise auf Geisteraktivitäten her.

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Herrn Geil, der Stadtarchivar/Historiker und Herrn Korn, dem Leiter des Museums und dem letzten Zeitzeugen für die Zeit und reichlichen Informationen bedanken.

Und als allerletztes Schlusswort noch ein Hinweis, nein zwei Hinweise:

1.) Wer sich für das Thema „Hunde und Geister“ interessiert, so gibt es einen Podcast bei TomsTalkMystery hierzu (Link)

2.) Nicht erst seit dem wir unsere Bella adoptiert haben versuchen wir den Auslandtierschutz zu unterstützen (Geld- sowie Sachspenden aus eigenen Mitteln). Auch um sich selber ein Bild vor Ort in Rumänien zu machen, besuchten Cloody und Tom Anfang März einen örtlichen privaten Shelter (der Bericht hierzu folgt noch). Seit wenigen Wochen kann man zwei Tassen mit Bildern von unserer Hündin Bella erstehen und wer Interesse an der dauerhaften Aktion hat, informiert Euch einfach mal über diesen Link.

Die Geisterjäger - Ghosthunter NRWUP & RLP

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