Ende Januar 2013 wandte sich eine junge Frau aus Dinslaken hilfesuchend an uns. Sie berichtete über folgende Phänomene:
Sie wohnt mit ihrer Tochter und ihrer Freundin in einer kleinen
verwinkelten Wohnung im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses. Im
Kinderzimmer ihrer 2jährigen Tochter ist immer wieder ein Klopfen
an den Außenwänden zu hören, ferner kam es öfters zu scheinbaren
Interaktionen (Gespräche, „danach“ fassen) zwischen der Tochter und
einer nicht visuell wahrnehmbaren Person (sog. imaginärer Freund).
Aufgrund der Klopfgeräusche ist die Tochter auch schon mal geweckt
worden. Auch kam es häufig vor, dass im Badezimmer der Wasserhahn sich
aus nicht nachvollziehbaren Gründen öffnete. Die
Klientin berichtete auch über Schrittgeräusche auf dem Laminatboden,
obgleich niemand weiteres in der Wohnung dann anwesend war. Ferner ging
die Musikanlage von alleine an.
Aufgrund der geschilderten Vorkommnisse entschieden wir uns kurzfristig
eine Untersuchung in der Wohnung der Klientin durchzuführen. Da Markus,
unser Teammitglied und Notfallmediziner, ebenfalls in
Dinslaken wohnhaft ist, führte er im Vorfeld der Untersuchung die
Recherchearbeiten durch (Begutachtung der Umgebung und Einholung von
Informationen). Als Eckdaten zum Haus können öffentlich hier
folgende genannt werden: ca. 1900 erbaut; Schäden aufgrund eines
Bombentreffers im 2. Weltkrieg. Im Haus ist viel Holz verarbeitet.
Am 08.02.2013 führte unser Team (Claudia, Markus und Tom; Daniela war
beruflich verhindert) die Untersuchung bei der Klientin durch. Wir
trafen gegen 20 Uhr dort ein und nach einer kurzen Begehung
der Wohnung setzten wir uns im Wohnzimmer mit der Klientin zu einem
ausführlichen Gespräch zusammen. Anwesend waren neben uns dreien, die
Klientin, deren Tochter, ihre Freundin sowie ihre
Schwester. Später kam noch eine weitere Freundin hinzu.
Claudia und Markus gingen mit der Klientin unseren ausführlichen
Fragebogen durch und sie erzählte danach nochmals den Sachverhalt.
Ergänzend zu den bisher bekannten Phänomenen gab sie auch an, dass
es oftmals erst ab Mitternacht etwas vorfällt. Da jedoch die kleine
Tochter stark erkältet war und wir in ihrem Zimmer die Hauptuntersuchung
durchführen mussten, entschieden wir uns, direkt
anzufangen und spätestens gegen 23 Uhr die Untersuchung zu beenden, da
die Gesundheit der Tochter vorging.
Wir begannen sodann die Untersuchung mit der obligatorischen Begehung
der Wohnräumlichkeiten. Messungen (Temperatur und EMF) wurden
vorgenommen und Fotos gemacht. Bei den Messungen im Kinderzimmer
konnte festgestellt werden, dass im Bereich, wo das Kinderbettchen
stand, die Messgeräte erheblich ausschlugen (K2 bis zu 60%, aber auch
mal 80%, ebenfalls wie der Gaussmaster und Trifeldmeter).
Das
Kinderbettchen (aus Holz) stand in Ecke des Zimmers, wo beide Außenwände
aufeinander stießen; ca. 50 cm aber von den Wänden entfernt. In diesem
Bereich zwischen Wand und Bettchen nahm die
Intensität der Messwerte wieder ab und an der Wand selber waren sie sehr
gering. Wir konnten an dem Abend keine logische Erklärung dafür finden,
dass gerade dort, wo das Bettchen stand, ein dermaßen
starkes Magnetfeld bestand - evtl. steht bzw. hängt unterhalb der Stelle
in der darunter liegenden Wohnung "die Ursache". Jedoch empfahlen wir
der Klientin noch vor Ort, dass sie das Kinderbettchen
in die gegenüberliegende Ecke stellen solle, da dort keine dermaßen hohe
Messwerte festgestellt werden konnten. Wir stellten unseren
Trifeldmeter zeitweise an verschiedenen Stellen des Kinderzimmers
auf. Bei der Einstellung „Magnetfeld“ und einer Skala von 1-100 schlug
der Trifeldmeter immer wieder in unregelmäßigen Abständen zwischen 1-2
aus.
Hinsichtlich der auftretenden Schrittgeräusche konnte ausgeschlossen
werden, dass es sich hierbei um reine natürliche Geräusche von
arbeitendem Holz handelt, wie die Klientin bestätigte. Da es schon
ein Unterschied zwischen den normalen auftretenden Knackgeräuschen und
den Schrittgeräuschen gibt.
Wegen der auftretenden Klopfgeräusche suchten wir nach möglichen
Ursachen. Diese Klopfgeräusche konnten unmnöglich von außerhalb
herkommen, da man die Geräusche auch deutlich im Zimmer daneben
(Wohnzimmer, mit keinem direkten Zugang zum Kinderzimmer) hören konnte.
Tom klopfte dann kräftig auf die Außenwand und man konnte im Wohnzimmer
das Klopfen nicht hören. Dann klopfte er auf die Wand
zwischen Wohn- und Kinderzimmer; das Geräusch hiervon konnte man im
Wohnzimmer dann wiederum hören. Da sich jedoch in unmittelbarer Nähe zur
Außenwand ein Heizkörper im Kinderzimmer befand, könnte
die Möglichkeit bestehen, dass diese Geräusche in Wirklichkeit aus dem
Heizkörper stammten.
Im Badezimmer untersuchten wir das Phänomen des Wasserhahnes (Öffnung
von alleine). Wir kamen zu dem Schluss, dass Materialschwäche
auszuschließen sei, da er sich gut öffnen und schließen lässt und
eine Eigendynamik nicht entwickeln könne. Eine logische, rationale
Erklärung konnte für das Phänomen nicht gefunden werden.
Nach kurzer Besprechung der Vorgehensweise entschlossen wir uns, im
Kinderzimmer einen Movetest aufzubauen und dort eine aktive sowie auch
eine passive Tonaufnahme vorzunehmen („aktiv“ = Tonaufnahme
mit Anwesenden und Fragestellungen und „passiv“ = Tonaufnahme ohne
Anwesende).
Tom baute dann den Movetest im Kinderzimmer einem kleinen Schreibtisch
auf. Der Movetest bestand aus einer ebenen Sandfläche mit einer kleinen
Kette sowie Ring darauf sowie drei kleinen
Spielzeugfiguren. Dazu wurde dann der Trifeldmeter sowie ein
Diktiergerät gelegt. Claudia machte dann ein Foto hiervon und Markus
führte währenddessen ein fachliches Gespräch mit der Klientin im
Beisein der Tochter und den Freundinnen sowie der Schwester der
Klientin. Claudia und Tom gesellten sich dann zu ihm.
Nach wenigen Minuten wollten wir dann im Kinderzimmer die aktive
Tonaufnahme starten und begaben uns drei zusammen mit der Klientin und
ihrer Freundin ins Kinderzimmer. Tom schaute dann nach dem
Movetest, um dort das Diktiergerät zu starten und stellte dann fest,
dass zwei runde Einkerbungen (wie von Fingerkuppen; ca. 1-2 mm tief)
neben der kleinen Kette im Sand zu sehen waren. Wir konnten
uns dies aktuell nicht erklären, da leider auch keine Videokamera darauf
ausgerichtet war. Claudia machte dann erneut ein Foto vom Movetest
(leider kommen die Spuren auf dem Bild nicht richtig
heraus).
Während der aktiven Tonaufnahme stellten Claudia und Tom abwechselnd
Fragen. Der Trifieldmeter sprang immer wieder mal an, aber lediglich im
Bereich von ca. 1-5/100. Wir würden nun nicht so weit
gehen und dies als „Gespräch“ bzw. Antworten auf unsere Fragen deuten.
Nach ca. 20 Min. beendeten wir die Tonaufnahme. Eine erneute
Begutachtung des Movetest‘s verlief negativ. Wir machten sodann
eine kurze Pause und starteten dann die passive Aufnahme, wobei die
Klientin dann auch die Tochter ins Bettchen brachte. Während der
Aufnahme blieben wir drei abwechselnd im Wohnzimmer bei der
Klientin und den anderen Anwesenden bzw. in der Küche, wo nebenan das
Kinderzimmer sich befand. Markus und Tom lauschten immer wieder mal an
der Tür. Sie hörten immer wieder mal, wie die kleine
Tochter etwas am „brabbeln“ war; beim Betreten des Kinderzimmers war
aber weder augenscheinlich noch messtechnisch etwas Ungewöhnliches
festzustellen.
Nach ca. 20 Minuten beendeten wir die Aufnahme und beschlossen die
Beendigung der Untersuchung, nicht ohne uns bei der Klientin für die
Beauftragung zu bedanken. Zu unserer teaminternen
Abschlussbesprechung setzten wir uns im Anschluss nochmals zusammen.
In den darauffolgenden Tagen haben wir das aufgenommene Material ausgewertet und kommen zu folgendem vorläufigen Ergebnis:
Während unserer Anwesenheit konnten wir weder die Klopfgeräusche noch
das selbständige Öffnen des Wasserhahnes feststellen. Von daher kann
keine abschließende Aussage hierzu getroffen werden.
Aufgrund fehlender Videoaufnahme kann nicht eindeutig bestätigt werden,
dass die Spuren auf dem Movetest paranormalen Ursprunges sind.
Dagegen haben wir während der aktiven Tonaufnahmen an einer Stelle
folgende EVP („EVP“ = Bereich/Ergebnis einer Tonaufnahme) aufgenommen
(die Sequenz von 3 Sekunden wurde 2x hintereinander
verarbeitet zur Vereinfachung des Hörens).
In
diese EVP hört man, wie der Name der kleinen Tochter ausgesprochen wird
(„Mia“). Wir sind uns nicht 100%ig sicher, dass dies paranormalen
Ursprunges ist.
Zu guter Letzt noch ein Beispiel, wie der Trifeldmeter während der Tonaufnahme reagierte.
Aufgrund
des vorliegenden Materials und der Ergebnisse sind wir mit der Klientin
nun so verblieben, dass wir eine erneute Untersuchung vornehmen, die
aber dann länger dauern wird und die Tochter
der Klientin hierfür anderorts schläft, da eine solche Untersuchung
durch „fremde“ Personen auch Stress für ein kleines Kind bedeutet.
Sobald wir einen neuen Termin gefunden haben, werden wir die
zweite Untersuchung durchführen. Im Rahmen der erneuten und
umfassenderen Untersuchung werden wir auch auf das Thema "Triefeld /
Antworten" gezielter eingehen.