Wir müssen
vorwegschicken, dass es sich bei dem Fort IX in Köln um ein Langzeit-Projekt
unseres Teams handelt, wo wir mittelweile sechs (!) paranormale Untersuchungen
durchführten. Dies ist der Bericht zur ersten Untersuchung. Die weiteren
Bereiche folgen nun im 2-Wochen-Rhythmus.
Bei Facebook stießen wir
auf Berichte eines Besuchers des Fort IX, der Bilder dort aufnahm, die nach
seinem Bekunden Geister zeigen würden. Auch wurde von ungewöhnlichen
Aktivitäten berichtet. Da unser Team auch gerne nicht „überlaufene“ Locations
mit geschichtlichem Hintergrund untersucht, zu denen es aber dennoch manchmal
Berichte von Besuchern gibt, wollten wir uns mal im Fort IX genauer umschauen.
Zur Geschichte des Festungsringes möchten wir auf diesen Eintrag verweisen: >>>>Link<<<<
Nach einem ausführlichen
Gespräch mit der Eigentümerseite erhielten wir eine Genehmigung für unser Team,
dass wir dort agieren durften.
Aufgrund einer Anfrage
der Lokalzeit Wuppertal (WDR TV) waren wir damit einverstanden, dass uns ein
Kamerateam bei unseren Ermittlungen vor Ort begleitet und über uns berichtet. Hierbei
möchten wir gern erwähnen und auch klarstellen, dass wir grundsätzliche
Dreh-Anfragen, die Privatuntersuchungen betreffen, ausnahmslos ablehnen – bei
Locations sehen wir keine Probleme. Denn die Wahrung der Privatsphäre von
hilfesuchenden Klienten ist uns sehr wichtig und fällt auch unter Diskretion.
Nur mal so am Rande…
So kam es dann dazu,
dass wir uns am 30.05.2015 vor Ort einfanden, um die paranormale Untersuchung vorzunehmen.
„Wir“ sind diesmal: Cloody, Wula, Hagen, Liane und Tom.
Da das Fort nicht direkt
von der Straße aus einsehbar ist, musste man ein Stück durch den Wald. Am
Eingang zum Hofbereich wurden wir von querliegenden Holzstämmen gestoppt. Wir
parkten daher dort unsere Wagen und begaben uns zu Fuß weiter in den Hof.
Noch heute besitzt das
Fort ein gewisses Flair (Ausstrahlung, aber nicht im spirituellen Sinne). Zu
seinen Hochzeiten musste es ein eindrucksvolles Bauwerk gewesen sein. Die
nachfolgenden Bilder sprechen für sich:
Noch als wir im
Hofbereich standen, meldete sich der WDR-Reporter und Tom ging hoch zum Tor, um
ihn hereinzulassen.
Als beide zurückkamen
machten wir uns allesamt miteinander bekannt und besprachen kurz mit ihm, wie
unserer grober Ablaufplan ist. Dieser sah vor, dass wir uns zunächst im
Außenbereich „ausbreiten“ würden (in Sichtweite oder mit Funkgerät, da
Alleingänge zu gefährlich sein können) und Fotoaufnahmen machen. Bereits
hierbei kamen unsere speziell für unsere Ansprüche modifizierten DSLR-Kameras
(digitalen Spiegelreflexkameras) zum Einsatz, so dass wir „normale“ Aufnahmen
und welche im Fullspektrum- und Infrarot-Bereich machten.
Da wir in unserem Team
über ausreichend Kameras entsprechender Qualität verfügen (jedes Teammitglied
für sich) machte jeder Fotos von unterschiedlichen Bereichen. Bereits während
der „Fototour“ im Außenbereich erregte eine Aufnahme Aufsehen, die Tom mit der Fullspektrum-DSLR-Kamera machte. Rechts am Eingang zum Hofbereich befindet sich ein
offener Raum – den wir für uns als „Bar“ betitelten. Von diesem Raum aus machte
Tom eine ganze Reihe Bilder in Richtung des Hauptgebäudes. Dabei fiel ihm eine
Aufnahme beim Durchschauen der Bilder auf dem kleinen Monitor ins Auge, wo eine
Art größerer Orb zu sehen war (auf mehreren Bildern einer Fotostrecke). Dies
war an sich schon merkwürdig, denn wir arbeiten gerade mit den hochwertigen
Kameras, um solche „Orb“-Bilder auszuschließen.
Zum Thema Orbs ist zu
sagen, dass Seelen/Geister sich auch in Form von Orbs bermerkbar machen können.
Von einem Orb im spirituellen Sinne kann man an sich nur dann sprechen, wenn
dieser –ähnlich wie ein Glühwürmchen- von alleine leuchtet. Orbs halten wir an
sich für einen sehr schwachen Beweis von Paranormalem und min. 95% aller
Fotoaufnahmen mit punktartigen Flecken sind rein rational erklärbar.
Warum aber nun der
Hinweis bzgl. der „hochwertigen Kameras, um unechte Orbs auszuschließen“? Der
Grund hierfür liegt darin begründet, dass es sich bei unechten Orbs, auch
Geisterflecken genannt, sehr oft um aufnahmetechnische Fehler infolge der
verwendeten Kameras (Handykameras oder Kompaktkameras) handelt. Denn der in
solchen Kameras verwendete Bildsensor ist um einiges kleiner, als in den von
uns verwendeten DSLR-Kameras, obgleich die Mega-Pixel-Anzahl nahezu gleich ist.
Die Bildsensoren sind bei solchen Handy- und Kompaktkameras also sozusagen
„gequetscht“. Daher hat sich bei uns auch der Begriff von „Kompaktquetschen“
eingebürgert, der von unserem Foto-Equipment-Spezialisten Thomas erstmals
verwendet wurde.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ob es ein echter Orb ist, müsste eine Prüfung am PC-Monitor ergeben. Allerdings
taucht der „Orb“ auf der Fotostrecke nur beim Erscheinen von unserem Hagen im
Torbereich des Hauptgebäudes etwas oberhalb im Bild auf. Könnte Hagen evtl. für
den „Orb“ verantwortlich sein? Tom und Hagen testeten es weiter aus und wir
konnten vor Ort herausfinden, dass dieser „Orb“ im Zusammenhang mit der von
Hagen verwendeten Taschenlampe stand. Fazit: Kein echter Orb, aber auch kein
aufnahmetechnischer Fehler – dennoch Paranormales ausgeschlossen!
Nachdem wir im
Außenbereich unsere Fototour beendet hatten, besprachen wir uns kurz über die
bisherigen Eindrücke und dass eine aktive Untersuchung im Außenbereich nicht so
interessant sein dürfte. Wir wollten aber in der Bar, von wo aus Tom vorher die
IR-Aufnahmen machte, einen Movetest aufbauen.
Movetest bedeutet, dass
wir auf einer ebenen Fläche nach Möglichkeit Sand ausstreuen und darauf
verschiedene kleinere Gegenstände positionieren, die sofern eine Annahme
vorliegt, aus welcher Zeit oder wer evtl. vor Ort anwesend sein könnte, einen
Bezug zu dem Geist haben sollte. In diesem Fall hätten wir u.a. Geldmünzen
ausgelegt. Dazu wurde nach dort ein Diktiergerät sowie
EMF-Messgerät (Cell-Sensor) gelegt und eine Video-Kamera auf das gesamte Arrangement
ausgerichtet.
Ein EMF-Messgerät nutzt
man unter anderem zur Ermittlung von elektromagnetischen Feldern. Bei den
Geräten handelt es sich im Einzelnen um Cell-Sensor, Gaussmaster, K2 sowie
Trifeld-Meter. Oftmals werden dieser Geräte fälschlicherweise als "Geisterfindgeräte" betitelt, obgleich das Vorhandensein eines elektromagentischen Feldes nicht gleichbedeutend mit "hier ist ein Geist" ist. Interessant kann es werden, wenn die Geräte aus nicht erklärbaren Gründen plötzlich reagieren und auch Reaktionen nach Aufforderungen zeigen. Aber die Ausschläge und Reaktionen müssen im Einzelfall immer geprüft werden, da es vielfache Möglichkeiten gibt, warum die Geräte reagieren.
Bei der Nutzung dieser
Geräte ist es aber immens erforderlich, dass sämtliche Mobilfunkgeräte
ausgeschaltet sind (oder Flugmodus), da es sonst zu positivfalschen Reaktionen
bei den Geräten kommt und ein vermeintlicher Geisterkontakt dem Eingang einer
Kurzmitteilung geschuldet ist.
Nun aber zurück zur
Untersuchung:
Nachdem der Movetest fertiggestellt
war, verbrachten wir unser restliches Equipment aus den Autos in das
Hauptgebäude des Forts. Wir richteten direkt im Eingang unsere „Zentrale“ ein,
wo wir unsere Koffer mit dem Equipment nebst
Verpflegung lagerten.
Auf die Mitnahme unseres Überwachungssystems verzichteten
wir, da es hier keinerlei Stromquellen gab und ein somit mitzubringender
Stromgenerator zu einer erheblichen Lärmbelästigung geführt hätte. Die
negativen Seiten eines solchen Stromgenerators hatten wir ja bereits ein Jahr zuvor
bei der paranormalen Untersuchung von Grabowsee miterlebt, wo er doch zu einer
nicht unerheblichen Lärmbelästigung führte. Von daher verzichteten wir gerne
auf das Überwachungssystem, zumal wir auch so mit mobilen Kameras filmten, die
wir mittels Stativen auch als stationäre Kameras dann verwenden können.
Wir beschlossen dann das
Hauptgebäude uns mal genauer anzuschauen, dabei auch unsere üblichen
Grundmessungen durchzuführen und zu prüfen, in welchem Bereich des Forts bzw.
in welchen Räumen wir hinterher unsere aktive Untersuchung durchführen würden. Bereits
zu diesem Zeitpunkt war uns klar, dass es noch einen zweiten Besuch geben wird,
bei dem -nach Möglichkeit- das gesamte Team dann anwesend ist, denn wir würden
an einem Abend nicht alle Bereiche untersuchen können und vor allem: Sollten
wir bei unserer heutigen Untersuchung fündig werden und interessante Aufnahmen
erzielen/erhalten, so könnten wir dann darauf aufbauend und gezielter bei einem
zweiten Termin agieren.
Für die Leser, die
erstmalig einen unserer Berichte lesen sei angemerkt, dass es sich bei unseren
Grundmessungen um Temperatur- und EMF-Messungen handelt. Zu den EMF-Messungen
und den hier zur Anwendung kommenden Geräten hatten wir weiter oben schon
Ausführungen getätigt. Temperaturmessungen (Oberflächen- und Raumtemperatur)
machen Sinn, wenn man während einer Grundmessung im Rahmen der Vorbegehung Werte
festhalten kann, um diese dann mit denen zu vergleichen, die man zu einem
späteren Zeitpunkt –idealerweise während einer aktiven Untersuchung in dem Raum
dann misst. Es gibt die These, dass wenn sich Geister manifestieren, sich
sogenannte Cold Spots bilden und auch weiter bestehen bleiben bzw. auch
umherwandern können. Also Bereiche, die von jetzt auf gleich einen
Temperatursturz erfahren. Aufgrund des Vorhandenseins von Vergleichswerten,
kann dann eine nähere Bestimmung erfolgen und so ggfs. ein paranormaler Grund
aus- bzw. angenommen/vermutet werden.
Unsere Begehung wollten
wir zunächst einmal im unteren Bereich vornehmen und begaben uns daher in den
rechten Flügel. Bereits im Eingangsbereich lagen diverse Überbleibsel von
vorherigen Besuchern (u.a. ein altes verrostetes Fahrrad, leerer Bierkasten)
und leider viele Sprayer-Hinterlassenschaften.
Wir folgten dem Gang und
kamen dabei auch an einigen Kammern vorbei, die teils offen waren oder nur mit
einer angelehnten vergitterten Holztür „verschlossen“ waren. Diese Kammern kann
man auch eher als Pferdeboxen betiteln, da die belgische Armee hier eine
Kavallerieabteilung unterbrachte. Beim Abschreiten der Kammern kamen wir auch
zu einem nach hinten abzweigenden Gang, der im weiteren Verlauf zu seiner Treppe
nach oben führte. Somit konnte man also nicht nur im hinteren Teil des
Haupteingangs rechts und links Treppen nach oben nehmen. Dass sich hier im
rechten Flügel noch eine weitere Treppe befand, die nach oben führte ließ
vermuten, dass auch im linken Flügel eine weitere Treppe zu finden wäre. Denn
es war nicht unüblich, dass solche militärisch angelegten Fortanlagen an einem
Schnittpunkt einen gespiegelten Grundriss und Aufbau besaßen.
Nach dieser Entdeckung
begaben wir uns zurück auf unseren ursprünglichem Weg nach rechts bis wir zu
einem großen in sich geschlossenen Raum gelangten, der auf der gegenüberliegenden
Wand versetzt einen weiteren Durchgang aufwies. Als wir zu diesem Durchgang
kamen gelangten wir zu einem quer verlaufenden Gang, der rechts davon einen
großflächigen Mauerdurchbruch nach außen besaß. Schräg gegenüber lag eine etwa
2 Meter tiefe Nische. Links (den Gang folgend) lag vor uns ein großer etwa 2
Meter hoher Schuttberg, der scheinbar aus „überschüssigen“ Beton bestand
(später erfuhren wir, dass es sich um eine sogenannte „Betonplombe“ handelte,
um den Zugang in den Keller zu verschließen).
Da die Deckenhöhe noch
lange nicht erreicht war kam bei uns die Frage auf, was verbirgt sich wohl
dahinter? Da unser Hagen und Wula sehr neugierig sind, bestiegen sie den „Berg“
in Luis Trenker-Manier, um eben herauszufinden, was sich hinter dem „Schuttberg“
befand. Als sie es nach oben schafften und nach dort hinten blicken konnten,
kam ein weiterer Gang zum Vorschein, der aber mit viel Unrat verfüllt war.
Ghosthunting bedeutet ja
für uns nicht nur, dass man paranormalen Phänomenen auf den Grund geht und
versucht herausfinden, ob noch jemand vor Ort ist, der beispielsweise dort mal
gelebt hat oder gar doch alles rational zu erklären ist und eine Mythe dann
doch nur eine fiktive Geschichte ist, sondern auch die Neugierde nach dem
Erkunden von Verborgenem. Auch dies macht den Reiz bei paranormalen
Untersuchungen aus. Beispielsweise bei der Begehung von der ehemalgien
Irrenanstalt Domjüchsee (2016) begab sich unsere Wula in einen langen schlecht
einsehbaren schmalen Röhrengang, der etwa die Maße von 1x1 m hatte, um
herauszufinden, was sich in den einzelnen kleinen Kammern verbarg, die rechts
und links davon abgingen… dazu aber später mehr, wenn wir den entsprechenden
Bericht veröffentlichen.
Nun aber zurück zu
unserem Gang, in dem sich alle befanden. Während sich Hagen und Wula noch oben
auf dem Schuttberg befanden nahmen Cloody und Tom die Grundmessungen mit dem K2
und Gaussmaster vor. Liane machte währenddessen Fotos. Hagen filmte und Wula hatte
ebenfalls einen Gaussmaster in der Hand, um oben zu messen.
Warum wird dies nun
besonders erwähnt? Die bisherigen Grundmessungen zeigten bislang keinerlei
Auffälligkeiten und auch die Temperaturen waren alle im Rahmen des Normalen.
Als wir jedoch in diesem „Raum“ die EMF-Messungen vornahmen schlugen plötzlich der
Gaussmaster und K2 aus, die sich bei Cloody und Tom befanden. Beide hielten
sich mittig im Gang auf. Der Gaussmaster in Wulas Hand blieb stumm. Liane
machte direkt Fotoaufnahmen und Hagen sowie Wula kamen runter. Sie gesellten
sich direkt zu den anderen und Hagen filmte und Wula nahm mit ihrem Gaussmaster
in dem Bereich, wo auch die anderen beiden Geräte ausschlugen positive
Messungen vor. Der K2 schlug teilweise auf 40% aus und die Gaussmaster spielte zeitweise
und unregelmäßig verrückt.
Tom frug daraufhin alle
Anwesenden, auch den Reporter, ob die Mobilfunkgeräte ausgeschaltet sind und
dies wurde bestätigt. Daraufhin schalteten wir die beiden Diktiergeräte ein, um
zum einen später zu überprüfen, ob nicht ggfs. doch ein Funksignal schuld für
die Ausschläge war. Wir konnten mit den aktuell vorhandenen drei Messgeräten
den Bereich eingrenzen, wo sich offensichtlich ein Magnetfeld befand und dies
war mittig im Raum. Wir richteten daher unsere Video-Kameras darauf aus und
filmten, u.a. im Infrarotbereich. Ein Diktiergerät positionierten wir auf dem
Boden (im Bereich, wo die Geräte reagierten) und ein weiteres legten wir auf
einen Wandvorsprung.
Auch war festzustellen, dass an sich volle Akkus sich recht schnell entluden. Nicht unbedingt ein klarer Hinweis auf die Anwesenheit eines Geistes, aber es könnte ein Indiz sein, sofern andere Faktoren ausgeschlossen werden können.
Wenn während einer
Begehung unsere EMF-Messgeräte aus nicht erklärbaren Gründen plötzlich
reagieren und dies sogar in einem begrenzbaren Bereich, dann gehen wir
grundsätzlich direkt in die aktive Untersuchung über. So wie nun:
---> Unsere Video- sowie Tonaufnahmen werden in unserem Video aus unserer Doku-Serie
veröffentlicht. Weiteres Videomaterial gibt es in unserem Hörbuch (eingesprochener
Untersuchungsbericht) – Veröffentlichungen erfolgen separat
Nachdem die
Diktiergeräte und Videokameras liefen sowie die Geräte immer wieder und auch
konstant ähnliche Messwerte anzeigten (keine wellenartigen Ausschläge, die an
sich auf ein Funksignal hindeuten würden) starteten wir direkt und übersprangen
das Sit-In.
Kurz zur Erklärung:
Als Sit-In bezeichnen
wir einen Teil der Untersuchung, bei dem wir bereits unsere Diktiergeräte und
Kameras gestartet haben, aber uns ganz ruhig und still verhalten. Diese Phase
nutzen wir u.a. um unsere Sinne noch weiter zu schärfen und wenn Geräusche
auftreten, werden diese verbal genannt, damit wir bei der späteren Auswertung des
aufgenommenen Materials bereits wissen, wie dieses und jenes Geräusch zuzuordnen
ist. Oftmals handelt es sich bei diesen Geräuschen um sogenannte
Umweltgeräusche (Tiere, Flugzeuge, Autos). Es können aber auch schon mal
Schritte oder Klopfen auftreten, welches nicht von einem der Anwesenden stammt
– so wie beispielsweise bei der Untersuchung der Lungenheilstätte Grabowsee.
So ein Sit-In dauert in
der Regel 5-10 Minuten und ohne Unterbrechung geht man dann in die aktive
Untersuchung über, bei der wir dann auch Fragen stellen und
Aufforderungen/Bitten äußern.
Aufgrund dessen, dass
unsere Geräte ohne ersichtliche rational Erklärung ausschlugen übersprangen wir
daher unser übliches Sit-In und starteten direkt mit der aktiven Untersuchung.
Wer unsere
Untersuchungen schon länger verfolgt wird sicherlich wissen, dass wir bei
unseren aktiven Untersuchungen auch einen musikalischen Era-Cue-Test
durchführen. Es gibt verschiedene Arten von Era-Cue-Tests, wobei man da eher
von Verfahren sprechen kann. Unser Team führt vorwiegend den musikalischen
Era-Cue-Test durch, bei dem Musikstücke aus einer Epoche gespielt werden, aus
der möglicherweise noch jemand anwesend ist oder es sogar gezielte Hinweise
darauf gibt, dass jemand da ist. So kann man versuchen eine „vertrauliche
Umgebung“ zu schaffen, die u.a. auch Erinnerungen weckt. Beispielsweise könnte
man für das Mittelalter Stücke von Walther von der Vogelweide nehmen. Da wir
uns hier in einem Militärfort befinden, welches im Deutschen Kaiserreich
erbaut, dann im späteren Verlauf -während der dunkelsten Zeit unserer Nation- von
den Nationalsozialisten (u.a. Hitlerjugend) genutzt und nach dem Krieg von der
belgischen Armee verwendet wurde, wollten wir verschiedene Musikstücke zu allen
Epochen abspielen lassen. In unserem Repertoire befanden sich Stücke wie:
- Kaiserhyme
- franz. Nationalhyme
- Militärmarsch
- Lied der Hitlerjugend
- Wehrmachtslied
- Belgische Nationalhyme
Nun aber genug mit
Erklärungen:
Nachdem wir die
Tonaufnahme in diesem hintersten aller Räume starteten schlug der Gaussmaster
in Wulas Hand auf 0,4 mG (=MilliGauss) aus. Kurz darauf auf 0,5 und dann 0,6 mG. Es
wurde dann die Frage gestellt, ob sich jemand bei Wula befindet, der das Gerät
zum Ausschlag bringt. Keine Reaktion, nachdem dann Tom sagte, dass er die
Kaiserhymne nun laufen lässt, schlug der Gaussmaster erneut aus. Sollte dies
eine direkte Reaktion sein?
Als das Musikstück lief
flippte unser Gaussmaster sozusagen aus. Offensichtlich eine direkte Reaktion
auf das Musikstück. Eine rationale Erklärung konnten wir vor Ort nicht
feststellen, da es keinerlei Hinweise auf eine mögliche Erklärung gab, warum
das Gerät reagierte. Wir lassen zwar die Musikstücke mittels Mobilfunkgerät
abspielen, allerdings befindet sich das Gerät dann im Flugmodus und wir messen
dabei auch immer unmittelbar bei dem Gerät, ob es nicht doch elektromagnetische
Felder bildet und dies war nicht der Fall.
Wir fanden die
Reaktionen vor Ort schon sehr interessant und waren gespannt auf die
Tonauswertung. Wie sagte unsere Wula vor Ort: „Es könnte sein, dass sich hier
eine Energieform bemerkbar machen möchte und sich daher über den Gaussmaster
mitteilen will.“
Während unserer
Befragungen blieb der Gaussmaster zunächst nicht still. Und wir können an
dieser Stelle nur noch einmal wiederholen, dass keinerlei natürliche
Stromquelle vor Ort existent ist. Weder Generatoren, noch Oberleitungen oder ein
Funkmast usw. gab es hier oder in der unmittelbaren Nähe.
Beispielsweise bei der
Frage:
„Wie viele seid ihr?“
ging der Gaussmaster auf 0,2 mG hoch
Bei weiteren Fragen
blieb das Gerät stumm.
Als wir die Befragung
einstellten ging der Gaussmaster erneut auf 0,2 mG hoch.
Wir gingen dann wieder
zurück zum Era-Cue Test und ließen die Marseillaise spielen und dabei reagierte
der Gaussmaster recht heftig erneut und Wula beschlich ein unangehmes Gefühl
und Tom spürte von hinten eine plötzlich auftretende kalte Stelle. Eine
daraufhin durchgeführte Temperaturmessung verzeichnete keinen nennenswerten Temperaturunterschied.
Als wir von der Marseillaise
zu einem englischen Militärsong übergingen und die Frage stellten, ob sich ein
englischer Soldat hier aufhält, der im ersten
Weltkrieg diente schlug der Gaussmaster auf 0,4 mG aus. Auf weitere Fragen kam keine
Reaktion mehr. Ebenso reagierte das Gerät nicht bei einem preussischen
Militärmarsch oder den weiteren Musikstücken. Da wir wussten, dass hier auch Belgier stationiert waren, spielten wir auch Fragen in flämischer Sprache ab, die Toms Mutter im Vorfeld einsprach. Auch dieser Versuch blieb offensichtlich ergebnislos.
Wir beschlossen daher,
die Untersuchung in diesem Raum zu beenden und zunächst mal eine kleine Pause
zu machen (Pause für die Raucher – außerhalb des Gebäudes).
Während der Pause
besprachen wir das Geschehene und dass wir uns gleich mal den linken Flügel
anschauen wollten. Im Anschluss daran wollten wir dann auf die obere Etage.
Nach dieser
Unterbrechung begaben wir uns dann –wie geplant- in den linken Flügel. Der
geräumiger war, als der rechte Flügel, aber auch weiter hinten einen
Treppenaufgang nach oben aufwies. Zudem kamen wir an einer Kammer vorbei, die
die Aufschrift „Futterkammer“ trug. In einem der Pferdeboxen lag ein
Metallschrank.
Nach unserer Begehung dieses
Flügels besprachen wir uns kurz, dass wir hier vorrangig keine Untersuchung
machen wollen, sondern uns erst einmal oben umschauen möchten.
Somit gingen wir zurück
zum Haupteingang und nahmen dort die Treppe nach oben. Hier stellte sich
heraus, dass es schon sehr von Vorteil war, dass wir mit Taschenlampen
ausgerüstet waren, da sehr viele Stolperfallen vorhanden waren. Als wir uns auf
der Galerie befanden war ein hohes Maß an Vorsicht angesagt, da es kein
Geländer gab und ein falscher Schritt hätte ungewollte Folgen gehabt.
Wir schritten daher sehr
neugierig weiter und kamen u.a. an einem Durchgang vorbei, den Hagen, Wula und
Liane erkunden wollten. Cloody und Tom blieben auf der Galerie stehen. Die drei
kamen aber recht schnell wieder, da es eine Sackgasse war. Wir unterhielten uns
kurz am Durchgang, als Tom und Cloody bemerkten, dass der Boden, auf dem die
drei standen sich irgendwie bewegte. Sie richteten den Schein der Taschenlampen
nach unten und sie erblickten hunderte, wenn nicht tausende von Kellerasseln,
die sich dort teils übereinander türmten und krabbelten.
Sehr schnell
wechselten wir den Standort und gingen weiter in den rechten Flügel.
An der linken Wand
befand sich ein Durchbruch auf Kniehöhe und Hagen wollte sich die Chance nicht
entgehen lassen und begab sich auf Erkundungstour. Über den Durchbruch gelangte
er zu einer Wendeltreppe, die weiter oben in einer Öffnung endete. Um sich
nicht weiter unnötiger Gefahr auszusetzen, wollte er nicht weiter und kam
wieder zurück. Wir wollten uns den Raum für unseren zweiten Besuch aufheben. Im
weiteren Verlauf kamen wir an mehreren großen Räumen auf der rechten Seite vorbei,
die teils sogar Requisitenreste von Film- und Fernsehdrehs aufwiesen.
Als wir am Ende des
Ganges ankamen, gingen wir wieder zurück und begaben uns in den linken Flügel.
Dieser war hier raumtechnisch auf der oberen Etage anders aufgeteilt. Auch hier
befanden sich noch Hinterlassenschaften von TV-Drehs (u.a. Schriftzüge an den
Wänden).
Unsere Grundmessungen,
die wir im gesamten linken sowie im oberen rechten Gebäudetrakt vornahmen,
zeigten keinerlei Auffälligkeiten. Wir hatten hierbei auch das Mobilfunkgerät
mit den Musikstücken die gesamte Zeit über im Flugmodus in Betrieb, um zu
prüfen, ob dieses nicht doch ggfs. an den Ausschlägen schuld sein könnte und
das Resultat war negativ (keine Ausschläge).
Da es im rechten Bereich
(unten) zu den doch erheblichen Ausschlägen beim Gaussmaster kam, wollten wir dennoch
im rechten Flügel eine zweite Untersuchung vornehmen und zwar auf dieser Etage.
Wir entschieden uns für den mittleren Raum.
Nachdem wir uns hier im
Raum verteilten, begannen wir mit dem passiven Sit-In. Dieses verlief recht
ruhig bis auf die üblichen Umweltgeräusche. Nach etwa 5 Minuten gingen wir in
die aktive Untersuchung über und stellten uns der Reihe nach vor. Da wir eben während
des musikalischen Era-Cue Tests Reaktionen über den Gaussmaster erhielten,
hielten wir uns nicht lange mit einer Fragerunde auf, sondern spielten Musik.
Wie bereits bei der ersten Untersuchung starteten wir mit der Kaiserhymne.
Im Anschluss ließen wir
die Marseillaise erneut laufen und der Gaussmaster schlug immer wieder aus.
Sobald Wula aber die Taschenlampe einschaltete verstummte er. Einen logischen
Zusammenhang konnten wir keinen feststellen. Wir beendeten das Musikstück und
der Gaussmaster sprang dennoch immer wieder auf 0,4-0,5 mG. Dann stellten wir unterschiedliche
Fragen und unmittelbar darauf reagierte der Gaussmaster. Wir waren sehr gespannt,
ob unsere Tonaufnahmen was festhalten konnten.
Sollten die Ausschläge
auf die Anwesenheit eines Geistes zurückzuführen sein, so schien er oder sie
nicht so recht zu wissen, was sie wollten, denn zum einen reagierte das Gerät
auf die Aufforderung: „Lass das Gerät ausschlagen, wenn es Dich stört, dass wir
hier sind!“ (Ausschlag) und dann wiederum positive Ausschläge auf andere
Fragen bzgl. unseres Verbleibs. Unter anderem auch: "Willst Du uns was sagen?", "Sollen wir Dir wohin folgen?"...
Die Ausschläge lagen bei 0,4/0,5 mG aufwärts. Dies erzeugte schon "Aha"-Momente.
Ein Teammitglied äußerte die Vermutung, ob nicht ggfs. ein Junge hier sei.
Unsere gesamte „Interkommunikation“ werden wir in unserem Doku-Video
zeigen.
Nach etwa 10 Minuten war der "Spuk" vorbei und der Gaussmaster schlug nicht mehr aus. Wir stellten dann weitere Fragen, aber auch hierbei blieb dann der Gaussmaster stumm.
Wir brachen dann hier ab und wollten mal in einen anderen Raum wechseln und begaben uns in den daneben liegenden, mit einer Tür, die noch über ein Schloss verfügte. Bezüglich des "Jungen" wollten wir mal näher Fragen und auch ein Marschlied der Hitler-Jugend abspielen. Wir verbanden damit die Hoffnung, dass vielleicht wieder Reaktionen auf dem Gaussmaster erzielt werden können und möglicherweise auch mehr.
Wula hatte ein ungutes Gefühl und wollte sich lieber im Gang aufhalten. Dies war u.a. auch aus einem anderen Grund vorteilhaft. Denn sollte -angenommen dies würde eintreten- die Tür zufallen und das Schloss einschnappen, dann wäre jemand da, um uns die Tür wieder zu öffnen.
Hier im Raum blieb der Gaussmaster sehr still, egal, welche Musik gerade gespielt wurde. Wir begaben uns daher wieder zurück in den vorherigen Raum und führten die aktive Untersuchung fort.
Was
aber dann geschah, war recht interessiert und eine Gruppensuggestion
können wir hier wohl ausschließen, auch wenn mehrere Minuten vorher schon mal von einem Jungen gesprochen wurde: Cloody, Wula, Liane und Tom hatten nahezu
zeitgleich die ähnliche Eingebung: Das Bild eines Jungen im Heu in einer Pferdebox mit einer Wunde
auf dem Hinterkopf. Wir blickten uns -ohne was zu sagen- gleichzeitig
überrascht und perplext an. Dann äußerten wir die Gedanken.
Unsere Fragen waren breit gefächert und gingen über Stalljunge bis hin zu einem verschwundenen bzw. beim Spielen verunfallten Jungen. Die Geräte zeigten keinerlei Reaktionen.
Könnte
es evtl. sein, dass uns da jemand zeitgleich was übermittelte? Vielleicht ein
Junge der anwesend war und uns so mitteilen wollte, woran er starb?
Oder spielte das Unterbewusstsein uns einen Streich? Aber allen
gleichzeitig?
Wir hegten die Hoffnung, dass unser aufgenommenes Material
das ein oder andere bestätigen würde und wenn nicht: So würde es nur eine "Information"
sein, die wir nicht in das Ergebnis mit einfließen lassen können.
Gegen Mitternacht beschlossen wir aber unsere heutige paranormale Untersuchung dieser recht interessanten Location zu beenden, aber mit dem Vorhaben wiederzukommen.
Auswertung:
Wir hatten sehr viel
umfangreiches Video-, Foto- und Tonmaterial zum Auswerten. Nach Abschluss der Materialauswertung
können wir festhalten, dass wir leider keine interessanten Tonaufnahmen mit
Antworten haben. Auch die Fotoaufnahmen (Normal, Infrarot und Fullspektrum)
zeigten keinerlei Auffälligkeiten.
Allerdings sind die
Ausschläge der Messgeräte (besonders Gaussmaster) nicht zu erklären. Möglicherweise
können diese in den Bereich „paranormale Phänomene“ verschoben werden,
allerdings bleibt bei einem Teil der Ausschläge ein Restrisiko bzgl. des
Mobilfunkgerätes (Flugmodus).
Darüber hinaus haben wir
die bei vier anwesenden Personen nahezu zeitgleich auftretende „Eingebung“
eines Jungen mit einer Wunde am Hinterkopf. Aber es gibt keine eindeutigen
vorlegbaren Beweise in Form eines Fotos oder Tonaufnahme (sogenannte EVP),
diese „Eingebung“ untermauern könnte.
Nach sorgfältiger
Prüfung des vorliegenden Materials könnte die Möglichkeit bestehen, dass es
dort paranormale Aktivität gibt. Aber dies wollten wir bei einer weiteren
Untersuchung noch gezielter untersuchen. Diese zweite Untersuchung fand am 17.10.2015
statt.