Anfang August
2012 meldete sich ein Klient bei uns und berichtete Folgendes im Rahmen
eines persönlichen Vorgespräches, da der Sachverhalt zu umfänglich für
ein Telefonat
war:
Der Klient ist 29 Jahre und wird seit 25 Jahren immer wieder
„kontaktiert“. Im Alter von 4/5 wurde er Zeuge, wie seine Eltern eine
Geisterbeschwörung machten, da sie Kontakt zu der während
der Geburt gestorbenen Tochter aufnehmen wollten. Diese ist ca. 2 Jahre
vor seiner Geburt gestorben.
Sie brachen die funktionierende Beschwörung abrupt ab, ohne ein Tor zu
schließen, da sich einiges ereignete. Seine Tante fungierte dabei quasi
als Sprachrohr, also als Medium. Auch so, nach seinen
Erzählungen, scheinen in seiner Familie die ein oder anderen medial
veranlagt zu sein. Er machte (lt. seinen Erzählungen) auch den Eindruck,
dass er sehr medial sein könnte, aber (noch) nicht damit
umgehen kann. Oftmals bekommt er viele Informationen von zu vielen
Seelen.
Nach der damaligen Geisterbeschwörung tauchten div. Phänomene
auf (die aber vermutlich schon teils vorher da waren, er diese aber erst
nach der Geisterbeschwörung bewusst
wahrnahm.
Seine Brüder bewohnten jeder ein Zimmer auf den Etagen verteilt und
hörten Death Metal (vorwärts und rückwärts); er frug ob dies dämonische
Auswirkungen haben könnte, wir verneinten dies. Da der
Stiefvater Chef einer Firma war, die u.a. polnische Arbeiter
beschäftigte kam es dazu, dass er mal einer Ehefrau eines Arbeiters und
ihren Kindern ein Zimmer im Haus vermietete, da sie von ihrem
Ehemann geschlagen wurde. Der Klient musste daher sein Zimmer räumen und
bewohnte dann mit einem Bruder das Dachgeschosszimmer. Die Mutter mit
ihren Kindern verließen aber einige Nächte später
schlagartig die Wohnung, weil sie das Spuken dort nicht mehr aushielten.
Später zog ein Mitarbeiter des Vaters dort ein. Er trainierte gern
seine Muskeln vor einem Spiegel und einmal stand er mit den
Gewichten vor den Spiegeln und da sah er links neben sich ein kleines
Mädchen, dass ihn anschaute und lächelte. Er sprach sie an und sie frug
ihn, ob er mit ihr spielen möchte. Er verneinte es, dann
ging sie und er schaute ihr nach, aber da war sie nicht mehr zu sehen.
Das Kind trug eine Art Trachtenkleidung. Kurz darauf verließ er die
Wohnung u.a. deswegen.
Das Dachgeschosszimmer brannte einmal ab, da lt. Polizeiermittlung eine
Kerze in einer selbstgemachten St. Martinslaterne nicht ausgemacht
wurde. Der Klient schwört Stein und Bein, dass er die Kerze
ausgemacht hatte (Anmerkung: Manchmal glüht aber der Docht noch nach).
Sein in dem Zimmer ebenfalls schlafender Bruder wurde vom Feuer geweckt
und rettete sich und dem Klienten das Leben (er träumte
hinterher, dass er im Zimmer umherging und sah, wo damals das Feuer
entstanden ist – hinter der Couch).
Daraufhin bezog der Klient ein Zimmer im Keller. Er wachte nachts mal
auf, weil er die Zimmertür einrasten hörte und es wurde kühl. Dann
konnte er hören, wie jemand schlurfend von der einen Seite des
Kellers zur anderen ging. Tagsdrauf machte sein Vater ein Experiment im
Nebenraum (Heizungskeller), in dem er Mehl auf den Boden streute. Am
anderen Tag hörte er aufgeregte Gespräche im Keller und
konnte dann sehen, dass auf dem Boden Abdrücke nackter Füße zu sehen
sind. Am rechten Fuß fehlte der kleine Zeh (trifft auf keinem in der
Familie zu). Auch konnte er sehen, dass die Fußspuren von
einer Wand zur gegenüberliegenden durch die Heizungsanlage führten.
Einmal wurde beobachtet, dass eine Gestalt mit schwarzem Hut und
schwarzem Mantel mit geneigtem Kopf durch einen Raum ging und ein
Pappschild vor dem Körper hielt wo „Hein“ drauf stand. Sie konnten
dann herausfinden, dass es sich um Heinrich, dem Vater eines Nachbarn
handelte. Sie fanden im Keller ein Foto von ihm, das eigentlich an einer
Wand im Nachbarhaus hing. Nachdem das Bild dort wieder
aufgehangen wurde, trat die Erscheinung nicht mehr auf.
Ferner hatte er eine Tintenpatrone auf einen Treppenabsatz gelegt, weil
er seine Tasche packen wollte und die wurde urplötzlich mit Wucht an die
Wand Geschleudert, wo sie aufplatzte.
Ein anderes Mal war er an der PS1 am spielen, während eine weiße neblige
Gestalt aus der Wand hervortrat und ihn trat, so dass er „abhob“, sein
Bruder und seine Mutter sahen dies (Anmerkung, aber ob
das zutrifft?). Die Gestalt trat später nochmals auf.
In einer anderen Wohnung sahen er und sein Onkel eine Frau mittleren
Alters mit einem Dutt auf dem Kopf, die mit einem zur Seite geneigtem
Kopf herumlief. Ermittlungen ergaben, dass es die
Vormieterin war, die sich dort aufhing.
Auch konnten er und sein Onkel bei einer Veranstaltung Seelen
zählen, die anwesend waren, da offensichtlich Medialität in der Familie
oft auftritt (Anm. Autor: Es ist fraglich ob Medialität
vererbbar ist, da doch an sich jeder diesen Kanal besitzt, nur mit der
Zeit des Älterwerdens verlernen die meisten Menschen es, damit
umzugehen).
Oftmals hört er Schritte, sieht Schatten und Gestalten. Er meint auch
Seelen zu spüren. Dies zieht sich bis heute durch alle Wohnungen.
Auch hatte er und seine Frau oft das Gefühl, dass wenn sie an einem in
der Nähe befindlichen Waldfriedhof vorbeigingen, von dort etwas
mitzubringen. Einmal sahen sie auf dem Friedhof auch ein
„Wesen“, welches wie der Jersey Devil aussehen soll (Anm. Autor: Evtl.
Reh? Da die Existenz von Dämonenwesen ausgeschlossen ist). Dies haben
sie auch nochmals ein anderes Mal gesehen. Bei der ersten
Sichtung erfühlte er auch eine Seele vor und zwei Seelen hinter ihnen.
Einmal war es auch so, dass sie fühlten, wie jemand bei ihnen mitging,
aber es war ein wohliges Gefühl und er spürte, dass es
sein kürzlich verstorbener Stiefvater war.
Sie hat bereits 2x einen teils verbrannten Mann in der Wohnung gesehen.
Türen stehen auf, die Tiere spielen teils verfügt. Er sieht oft
huschende Schatten.
Seit dem sie anfingen nach Ghosthuntern zu suchen begannen technische Probleme (Internet, Telefone etc.).
Die Ehefrau des Klienten hat eine Borderline-Erkrankung und Depressionen
und er war bis vor 7 Jahren auf Amphitamine und Extasy. Dies könnte
Auswirkungen auf spätere „Sichtungen“ haben, aber erklären
an sich nicht die Wahrnehmungen in der Kindheit und Jugend..
Sein Onkel, ein Kirchenvertreter, aus dem Bergischen Land wurde
auch schon von ihm und seinem damals noch lebenden Stiefvater
kontaktiert, damit er sich um die Phänomene in deren Haus
kümmern solle. Das Elternhaus wurde daraufhin zweimal vergeblich
geweiht. Auch gab er dem Klienten ein jüdisches Gebet mit, da es sich
bei dem Friedhof um einen jüdischen Friedhof handelt und er
annahm, dass einige der Seelen noch im Diesseits sind und erst nach
Aussprechung des Gebetes über 11 Tage diese ins Jenseits wechseln.
Ob er eine mediale Ader hat, konnten Claudia und Tom im Rahmen des sehr
intensiven und langen Vorgespräches nicht definitiv sagen, aber die
Möglichkeit könnte bestehen. Aufgrund des recht
umfangreichen Sachverhaltes und trotz dessen, dass einige Schilderungen
als fragwürdig anzusehen waren, entschieden wir uns dennoch eine
paranormale Untersuchung vorzunehmen, da wir in erster Linie
den Klienten helfen möchten, die sich hilfesuchend an uns wenden, um
ihnen die Angst zu nehmen und die Vorfälle aufzuklären.
Da wir neben der Wohnung auch den Friedhofsbereich sowie zwei
weitere Stellen im Wald untersuchen wollten, trafen sich unser Team,
bestehend aus Claudia, Markus, Daniela und Tom schon am
frühen Abend mit den Klienten auf einem Parkplatz vor dem Waldstück. Auf
dem Weg zum Waldfriedhof erzählte uns der Klient nochmals die
wesentlichen Punkte seiner Erlebnisse vor Ort.
Dort
angekommen zeigte er uns die Stellen mit den Sichtungen. Während Claudia
und Daniela Fotoaufnahmen machten, filmte Tom mit dem Camcorder und
Markus nahm den Klienten ein wenig beiseite
und führte ein Gespräch im Rahmen seines fachmedizinischen Bereiches, da
der Klient auch oftmals sehr nervös wurde.
Nach etwa 20 Minuten machten wir eine aktive Tonaufnahme, d.h.
mit Fragen und Aufforderungen. Es knisterte zwar immer wieder mal, aber
wir befanden uns in einem Waldstück und diese Geräusche
sind mehr als normal. Nachdem es keine offensichtlichen direkten
Reaktionen während der Aufnahme gab, beendeten wir die Tonaufnahme und
gingen zur zweiten Location. Der Klient führte uns zu einem
alten Bunker im Wald (so seine Aussage). Dort angekommen mussten wir
feststellen, dass es sich um ein mit Holzplanken verkleidetes Hindernis
für den
den Trimm-Dich-Pfad handelt und in keinster Weise um einen Bunker aus
dem zurückliegenden Weltkrieg. Von dort aus gingen wir dann zu einem
–von Klienten so genannten- Hexenzirkel im
Wald.
Hier stellte sich heraus, dass es sich um ein aus Baumständen
gebildeten Kreis handelte, der aber keinerlei Anzeichen von Ritualen
oder ähnlichem aufwies.
Von hier aus begaben wir uns dann an den Waldesrand, wo sich
jemand an einem Baum aufgehangen haben soll. Leider konnte der Klient
den genauen Bereich nicht mehr wiederfinden. (Anm. des
Autors: Ob sich da jemand erhängt hat, konnte nie zutreffend
recherchiert werden).
Nach kurzer Begutachtung des Bereiches begaben wir uns auf den Weg zur Wohnung der Klienten.
Da
mittlerweile schon die Sonne am untergehen war, wollten wir nochmals zum
Waldfriedhof (der auf dem Weg lag), um in der Dämmerung nochmals eine
kurze Untersuchung dort
durchzuführen.
Claudia
und Daniela machten nochmals Bilder, während Tom und Markus mit dem
Klienten zusammen eine aktive Tonaufnahme durchführten. Nach etwa 20
Minuten brachen wir die Untersuchung ab und
begaben uns nach diesen ersten Eindrücken in die Wohnung der Klienten.
Aufgrund der im Wald gewonnenen Erkenntnisse führten wir in der
Wohnung aufklärende Gespräche mit dem Klienten und Markus konnte
bereits ansatzweise einiges aufgrund seiner fachmedizinischen
Kompetenzen erklären (hierzu später mehr unter „Auswertung und Fazit“).
Die Klienten gingen damit gut um und erweckten nicht den Eindruck, dass
sie geschockt seien.
Um auch eine letzte Gewissheit zu bekommen, führten wir eine
abschließende Untersuchung in den Wohnräumlichkeiten der Klienten durch.
Claudia und Daniela machten wieder Fotos, während Tom
die Messungen vornahm. Hierbei konnte er massive Ausschläge im
Schlafzimmer im Bereich des Kopfendes bis hin zur Mitte des Bettes
feststellen. Claudia holte noch ein weiteres Messgerät hinzu, welches
diese Ausschläge bestätigte. Hierauf sprachen wir dann den Klienten an
und eine weitere Messung ergab, dass diese massiven Ausschläge von den
Radioweckern stammten. In Anbetracht dieses sogenannten
Elektrosmogs empfahlen wir den Klienten, diese durch neuwertigere und
besser abgeschirmte Geräte zu ersetzen.
Wir führten danach im Schlaf- sowie im Esszimmer aktive
Tonaufnahmen durch. Im Anschluss daran setzten wir uns im Wohnzimmer
nochmals zusammen und besprachen alles und nachdem die Klienten
keinerlei weiterer Fragen hatten, beendeten wir die Untersuchung gegen
Mitternacht, aber nicht ohne den Klienten für unsere Inanspruchnahme und
der Gastfreundschaft zu danken.
Auswertung und Fazit:
Die Auswertung des gesamten Bild-, Ton- und Videomaterials
ergab, dass es keinerlei Anzeichen von paranormaler Aktivität weder am
Waldfriedhof noch in der Wohnung gab.Die "Orbs" auf den
obigen Bildern vor der Friedhofsmauer stammen von Insekten.
Dagegen ergab die Auswertung des von Markus in Gesprächen
gesammelten medizinischen Materials (Daten, Fakten usw.), dass der
Klient mit seiner Vorgeschichte und seinem
gesundheitlichen Zustand (bekannter exzessiven Drogenabusus mit kaltem
Entzug, dazu in Stressmomenten einen sehr hohen Blutdruck und Puls
(extrem Tachycard), in psychologischer Behandlung bei
vorhandenen Depressionen und Psychosen (Wahnvorstellungen), untypischer
Bewegungsablauf nach „Berührungen durch Geister“ (aufgrund des extremen
Drogenkonsums?)) angeraten wurde, sich weiterhin in
psychologische Behandlung zu begeben, um alles genauer abzuklären, da
wir keine psychologischen Gutachten erstellen dürfen und auch einen
Kardiologen aufzusuchen. Auch versuchte der Klient während
der gesamten paranormalen Untersuchung durch das Hinzufügen immer neuer
„Sichtungen und Vorfälle“ es spektakulärer wirken zu lassen.
Sein Gespräch mit der Klientin ergab, dass sie aufgrund der
Schilderungen ihres Ehemannes sehr gestresst ist; sich selber –wie
eingangs erwähnt- in psychologischer Behandlung befindet und
für nachts Zoplikon nehmen muss. Dieses Medikament kann Alpträume und
Sinnesirritationen hervorrufen, was auch ihre eigenen nächtlichen
Sichtungen erklären könnte. Auch durch Suggestion kann sie
manche Sichtungen von ihm bestätigen.
Wir gaben diese Empfehlungen (Fortsetzung der psychologischen
Behandlungen, Aufsuchen eines Hausarztes und Kardiologen) an das
Klientenpaar weiter und sie wollten dieses auch
umsetzen.
Stand: Februar 2013
Der Klient meldete sich bei uns und teilte mit, dass ihm nun besser gehen würde.
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Anmerkung zum Schluss: Wir sind froh, dass wir Markus als
Mediziner bei uns im Team haben, da er eine sehr große Bereicherung im
fachmedizinischen, aber auch vor allem im menschlichen
Bereich ist.