Wenn Anrufer sich einen Spass erlauben ...

Unser Team bearbeitet jede Kontaktanfrage von hilfesuchenden Personen mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und Diskretion - aber leider gibt es auch solche Kontakte, die man schon als "Fakeanrufe" betiteln kann und die niemand braucht. Wir schenken natürlich jedem Anfragenden unsere Aufmerksamkeit, aber wenn sich dann herausstellt, dass zB eine übermittelte Rufnummer falsch ist, dann ist dies schon ärgerlich.

Glücklicherweise waren es aber bislang überwiegend echte Fälle und an dieser Stelle ein dickes Dankeschön für das entgegengebrachte Vertrauen der Klienten, die sich vertrauensvoll an uns bislang wandten. Nicht selten sind es auch kuriose Geschichten, denen wir uns annehmen - schließlich sind wir nicht zuletzt auch für viele die erste Anlaufstelle, wo sie erstmals über ihre Erlebnisse sprechen und auch froh sind, einen Gesprächspartner zu haben, mit dem ausführlich über die Geschehnisse sprechen können. Oftmals hilft den Anfragenden auch ein ausgiebiges Gespräch, weil sie einfach nur mal etwas loswerden und sich anvertrauen wollen. In den seltesten Fällen müssen wir wirklich vor Ort agieren. Die Bearbeitung von Privatfällen liegt uns da schon sehr am Herzen, wie aber auch von interessanten Locations.

Aber, wie schon angesprochen, gibt es da leider auch die Kehrseite und über einen solchen Fake-Fall, wie man ihn nicht braucht, möchten wir an dieser Stelle einmal berichten: 

Ein junger Mann Ende 20 rief vor einigen Monaten bei uns auf der Hotline an. Die Rufummer wurde nicht übertragen. Tom nahm das Gespräch entgegen und so lief das Telefonat:
 
Er begann direkt mit: Sind sie so ein Geisterjäger?
Tom: Ja, worum geht es denn?
Er: Ich brauche Hilfe hier passieren komische Sachen
Tom: Erst einmal: Wie ist denn Ihr Name?
Er: XYZ
Tom: Woher kommen Sie?
Er: XYZ (Stadt im Ruhrgebiet)
Tom: Könnten Sie uns bitte den kompletten Sachverhalt und Vorgeschichte ausführlich per Email schildern und uns dazu auch die Kontaktdaten angeben. 
Er: Wieso die Nummer?
Tom: Weil es besser ist und man in Kontakt treten kann. 
Er: (gab die Festnetznummer - stellte sich als nicht existent heraus) Dafür hab ich nicht die Zeit, hier passiert so viel. Türen bewegen sich und Gläser fallen aus dem Regal.
Tom: Bei Türen die sich bewegen könnte es auch andere Ursachen geben (zB Windzug), nicht nur Geister. Hinsichtlich der Gläser könnte man ggfs. an ein Poltergeistphänomen denken. Aber Angst an sich brauchen sie nicht zu haben.
Er: Ja doch, da der Geist ja will, dass man Angst bekommt. Es starb auch ein Nachbar.
Tom: Meinen Sie nun, dass es der Geist vom Nachbarn ist oder das der Geist am Tod vom Nachbarn sei?

Er: Ja scheinbar, da seit dem seine Frau hier nachts immer im Haus herumläuft und minuten-lang vor unserer Tür steht.
Tom: Vielleicht sollten Sie das Gespräch mit der Frau suchen? Oder evtl. mit dem Hauseigentümer, Verwandten von ihr sprechen. Es kann sein, dass der Todesfall bei ihr etwas auslöste und sie damit nicht zurecht kommt.
Er: Bin nicht wahnsinnig, die steht da mit einem Messer.
Tom: Mit einem Messer? Warum rufen Sie dann nicht die Polizei?
Er: Nein, hinterher erschießen die die Frau noch
Tom: Also wir leben hier in keinem WildWest-Staat und wenn so etwas vorfällt, dann ruft man die Polizei. Also ich finde Ihr Verhalten schon seltsam.
Er: Was ist nun mit dem Geist und den Türen?
Tom: Da sagte ich Ihnen ja schon, dass es evtl. auch andere Gründe geben könnte und da müsste man auch vor Ort sich mal alles genauer anschauen. Wie oft steht die Frau denn bei Ihnen vor der Tür?
Er: Regelmäßig
Tom: Dies verwundert mich nun noch mehr, warum Sie die Polizei nicht holen und mit einem Geist hat dies nun wohl nichts zu tun.
Er: Okay dann rufen wir nächstes Mal die Polizei

Im weiteren Verlauf stellte sich dann heraus, dass die Rufnummer verkehrt war und eine weitere Kontaktaufnahme erfolgte nicht.